Der Sonntag fing sehr vielversprechend an, konnte aber dann nicht ganz halten, was er versprach.
Für einen tollen Anfang sorgte La Saldana, die wenig Federlesen mit ihren Gegnern machte und letztendlich so gewann wie sie sich auch in der Arbeit präsentierte.
Wie schon befürchtet, braucht Gonwana etwas Anlaufzeit. Vom Charakter her eh schon nicht ganz einfach, wurde ihr schnell alles zu viel und wußte gar nicht so recht, was eigentlich verlangt ist.
Majestic Hope brummte unterwegs wie ein Kreisel und das war bei der eher etwas lauen Fahrt natürlich tödlich. Eigentlich lief sie in dieser Gesellschaft gar nicht mal so schlecht aber für eine Platzierung reichte es unter diesen Umständen dann leider nicht.
Rosy Blush zeigte im Endkampf viel Biss und verpasste den dritten Platz nur knapp.
Nach einem aufwendigen Rennverlauf konnte Chesturo bei ihrer Abschiedsvorstellung in Deutschland nicht mehr viel bewirken.
Jozef probierte alles aber in einer Gesellschaft mit gleichwertigen Gegnern muss alles passen aber Empire Hurricane hatte so seine Mühen mit dem aufgewühlten Boden und musste früh abreissen lassen.
Dass Altano's letzte Aufgabe keine leichte werden würde, war allen klar und so hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Ab morgen bezieht er zwar Rente, wird uns aber noch ein paar Wochen erhalten bleiben bis er dann Richtung Dülmen wechselt. Abgesehen von seinen Leistungen, hat uns Altano auch all die Jahre sehr viel Spaß mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit gemacht und wir hoffen, dass er noch viele Jahre sein Leben genießen kann. Nur die Katze weiß noch nicht, dass sie umziehen muss.
Als wir in der Vorschau schrieben, Quenby würde sich bei ihrem ersten Lebensstart nicht blamieren, dachten wir vielleicht an "nicht weit geschlagen, Zweite oder Dritte" aber mit so einer Galavorstellung der Ambassador-Tochter konnte keiner rechnen. Starten, lenken, Gas geben - für Jozef Bojko muss dieser Ritt gewesen sein als wäre er in einem Auto gesessen. An den Start kommt Quenby dieses Jahr natürlich nicht mehr aber wir nehmen die Vorfreude auf die nächste Saison mit in den Winter.
Im Moment hat er zwar noch ein Provisorium und seine endgültigen Plomben bekommt er erst in den nächsten Wochen aber seit Rock of Romance keine Zahnschmerzen mehr hat, ist er wieder ganz der Alte und dass der gute Eindruck zu Hause nicht getäuscht hat, bewies er gestern äußerst gut aufgelegt in Mailand. Eddie Pedroza servierte dem Hengst ein optimales Rennen hatte auf den letzten Metern ein fast ebenso leichtes Spiel wie sein Kollege in Dresden. Schade, dass durch die Zahngeschichte so viel Zeit verplempert wurde aber auf so eine nicht ganz alltägliche Geschichte kommt man halt auch nicht sofort.
La Saldana, unsere Dicke, hat ihr Debüt gut weggesteckt und dabei sogar ein paar Kilo verloren. Auch mental hat es sie weitergebracht und so sind wir gespannt, ob sie die Fortschritte im Preis des Gestüt Ebbesloh gleich entsprechend umsetzen kann.
Eine tolle Stute ist Rashit Shaykhutdinovs Lando-Tochter Gonwana - schon als Jährling attraktiv gebaut, hat sie sich nicht zu ihrem Nachteil verändert. Vom Wesen her gehört sie eher weniger zur Girlie-Fraktion, da ist sie mehr auf der Jungs-Seite zu Hause und lässt sich auch von niemanden die Butter vom Brot nehmen. Anfang des Jahres sahen wir Gonwana eigentlich schon früh auf der Bahn aber letztendlich dauerte dann doch alles länger als gedacht. Jetzt ist es aber Zeit für den nächsten Schritt und im Sea The Moon - Rennen trägt sie das erste Mal Seide. Wir glauben ja, dass sie diesen Start noch benötigen wird aber vielleicht überrascht sie uns.
Fast schon traditionell bietet dieser Renntag in Hannover der Damenwelt gleich ein paar Möglichkeiten auf begehrtes Blacktype. Im Großer Preis des Gestüt Etzean sind mit Majestic Hope auch die Interessen des Hausherrn vertreten. Sie ist ein ganz griffiges Luder und kriegt schneller schlechte Laune als man einmal mit den Augen blinzelt, ihr tägliches Training absolviert sie stets sehr ehrgeizig und will immer mehr als sie soll. In ihre letzte Form, Vierte im Zukunfts-Rennen, kann man alles Mögliche reinlesen aber so richtig schlau lässt es einen trotzdem nicht werden. Verschlechtert hat sie sich seither aber auf jeden Fall nicht und mit mehr Routine ausgestattet, sehen wir dem Rennen optimistisch entgegen.
Zweite im Bunde ist Jaber Abdullahs Rosy Blush, die zuletzt im toten Rennen ihre Maidenschaft ablegen konnte. Ob Lilly - der Name blieb ihr weil sie so lange keinen hatte - oder "die böse Rosie" - wie sie der Jozef immer nennt - gleich auf Anhieb in dieser Klasse zurecht kommt, bleibt abzuwarten aber es wäre ein schöner Abschluss da sie gleich von Hannover aus ihre Reise nach England antritt, wo sie nächste Woche bei den Autumn Sales in den Ring kommt.
Im gleichen Transporter wird dann auch Chesturo sein, die im Grosser Preis der Deutschen Bank ihr Glück versucht und Glück braucht man in diesem quantitativ und qualitativ gut besetzten Rennen auf jeden Fall.
Die Gewichte in der Fährhof - Trophy klaffen wie so oft in diesen Rennen sehr weit auseinander und gehörte Manuela Sohls zuletzt an gleicher Stelle noch zu den Fliegengewichten, muss er dieses Mal schon ein paar Kilo mehr schleppen. In der Arbeit gefällt er allerdings sehr gut und wenn er Sportwelt liest, weiß er, was zu tun ist um mit seinen Brüdern Empire Storm und Ever Strong mithalten zu können.
Einer, der uns mit seinem skurilen Charakter, seiner Treue, den vielen Marotten, seltsamen Freunden und natürlich auch mit seinen überragenden Leistungen die letzten fünf Jahre sehr viel Freude und schöne Momente beschert hat, sagt am Sonntag tschüss - Altano wird nach seinem Start im Prix Royal Oak das Puschel-Pferd seiner Besitzerin Dr. Ingrid Hornig und ein bestimmt noch sehr schönes Leben haben.
Eigentlich sollte er ja zur Titelverteidigung im Prix du Cadran, der dieses Jahr eher schwach besetzt war, antreten und hätte dann schon Schluss gehabt aber nachdem er sich im Transporter eine Fleischwunde zugezogen hatte, musste er diese Möglichkeit auslassen. So gibt er nun seine Abschiedsvorstellung in dieser Prüfung und einfach wird das nicht. Aber selbst wenn er am Sonntag unter ferner liefen einkommen sollte, nicht ein einziger Zacken würde dem Wallach aus seiner Krone brechen.
Ihre Mutter Quintela, wie auch ihr Vater Ambassador, stammen aus Fährhofer Zucht aber geboren wurde Quenby in den USA und fand erst danach ihren Weg nach Deutschland. Anfangs wirkte Quenby etwas unscheinbar und bis sie mal so richtig aus sich rausging, brauchte es einige Zeit. Nun aber ist sie eine schöne Galoppiererin und ein hübsches Mächen geworden und mit ihrem netten Wesen nimmt sie die Leute für sich ein. Im Herbstpreis des DRV 1890 e.V wird Quenby nun das erste Mal an den Start gehen und sollte sich dabei nicht blamieren. Wie auch ihr älterer Bruder Quinzieme Monarque läuft die Stute in den Farben von John M.B. O'Connor und seiner stets sehr engagierten Frau Anastasie, die schon seit Jahren immer wieder Pferde in Deutschland trainieren lassen.
"Der schöne Rocky" hat sich auf den Weg nach Mailand gemacht - Dr. Hans-Georg Stihls Rock of Romance wird dort im St. Leger Italiano antreten. Nur mit einem Kopf musste er sich letztes Jahr in gleicher Prüfung geschlagen geben und unterlag etwas unglücklich. Im Dortmunder Pedant, welches nach einem heftigen Unwetter unter ziemlich widrigen Umständen gestartet werden musste, waren die zwei vor ihm Platzierten einfach besser und sein Laufen ging in Ordnung. Der Hengst gefällt unverändert gut und sollte erneut für ein Platzgeld in Frage kommen.
Der Boden in Straßburg war so schwer, dass man schon fast Angst haben musste, die Pferde bleiben stecken und da half es auch nicht mehr viel, dass die Rennen mehr oder weniger nur auf der Aussenseite gelaufen wurden. Combination zeigte sich nach dem Start überaus eifrig und Eddie Pedroza hatte einiges zu tun damit sie auf diesem Untergrund nicht gleich zu Beginn ihre ganze Energie verpulvert. Irgendwann hatte sie sich dann eingekriegt aber zu diesem Zeitpunkt - der Führende war schon Längen in Front - dachte man höchstens noch an eine Platzierung. Aber damit wollte sich Eddie nicht zufrieden geben, mobilisierte alle Kräfte der Stute und aus eigentlicher aussichtsloser Position startete er eine Aufholjagd, die wirklich sehenswert war. Kurz vor der Linie schnappten die beiden dann zu und das Ding war drin. Den Sieg kann sich Eddie ganz allein an die Fahnen heften. Combination geht jetzt in die Winterpause und wir sind uns sicher, sie wird nächstes Jahr noch einiges bewegen.