Alle aus dem Bremer Umland kommend und alle irgendwann als Schmiede tätig gewesen, versprühen die Jungs von Stall Amboss reichlich Lokalkolorit und passend dazu haben sie mit Camroc auch ein Pferd, das mit seinem nicht ganz alltäglichen Charakter gut zu ihnen passt. Als Wallach hat er das Privilieg im Stall mit den Stuten untergebracht zu sein, was ihm nicht nur sehr gut gefällt, er fühlt sich scheinbar auch für deren Sicherheit verantwortlich. Als er vor Kurzem mal unter ungeklärten Umständen seine Reiterin Christa Germann verlor, traf er bei seinem anschließend sehr entspannten Galopp um die Bahn Meerjungfrau und Akua'na, die gerade auf dem Weg nach Hause waren. Damit nichts passiert und sie sich auch nicht verlaufen, ließ er es sich nicht nehmen und die beiden Stuten auf der Sandbahn Richtung Stall zu eskortieren bis er sich irgendwann bereitwillig vom Trainer abführen ließ (Bilder dazu können Sie hier sehen). Camroc verbrachte den Winter auf heimatlicher Scholle, hat sich dort schön weiterentwickelt, wird in der Nestle Schöller Trophy das erste Mal dieses Jahr an den Start gehen und sollte nicht viel Anlaufzeit benötigen.
Im gleichen Rennen gibt Jaber Abdullahs vierjährige Stute Bint Nayef ihr Deutschland-Debüt. Sie war in England bereits einmal siegreich und kann mehrere Platzierungen vorweisen. Bint Nayef ist vielleicht nicht die Schönste aber sie ist ein richtiger Typ und sehr angenehm im Umgang. Wie sie sich im Rennen schlagen wird, ist schlecht einzuschätzen und so schauen wir uns das einfach mal an.
Gefühlt sind wir noch am Anfang der Saison aber morgen beginnt bereits das Frühjahrsmeeting und es scheint als würde die Zeit mittlerweile rasen. Viele Pferde reisen nicht an die Oos aber interessant kann es trotzdem werden.
Immer guter Dinge ist die Görlsdorferin Hello Honey, die im Longchamp Cup ihre Box bezieht. Die Prüfung zeigt sich recht offen aber um mitreden zu können muss die Stute ihre zuletzt gezeigte Form steigern.
Sehr anlehnungsbedürftig zeigte sich Dr. Hans-Georg Stihls Fort Greely bei seinem letzten Start in Köln - die lange Pause ließ ihn zum Schluss etwas müde werden. Aber danach machte er einen deutlichen Satz und hat so gut gearbeitet, dass ihn der Trainer im Preis des Frühjahrsmeeting 2014 als Endkampf-Kandidat sieht.
Die Anzahl der Starter am morgigen Sonntag ist recht übersichtlich und mit den besten Chancen sollte Gestüt Görlsdorfs Tanamia im wettenleip Pferde + Sport = Wetten / Rennbahn Düsseldorf unterwegs sein. Die Stute hat sich seit ihrem letzten Start verbessert und bringt alles mit um erneut vorne mitzumischen.
Dippermouth's Art und Weise zuletzt in Frankfurt war nicht nur für seinen Besitzer Dr. Hans-Georg Stihl eine Enttäuschung. Wir hatten schon Mumm auf ihn und waren überzeugt, dass er Geld abkriegen könnte aber der Hengst ließ die nötige Konzentration vermissen. Um ihm zu dieser zu verhelfen, bekam er im Mai-Handicap nun Scheuklappen verpasst und wir hoffen, dass er so endlich mal was zu seinem Lebensunterhalt beiträgt.
Eine regelrechte Starterflut gibt es im 1. Großer Preis der Gesundheitswirtschaft - BBAG Auktionsrennen Hoppegarten und Familie Joostes Simba muss sich mit sechszehn Kandidaten in dieser lukarativ dotierten Prüfung messen. Die Konkurrenz ist natürlich eine andere als zuletzt in München, die Form wurde danach auch nicht unbedingt aufgewertet aber Simba ist immer noch nicht so ganz ausgegoren und braucht einfach noch mehr Routine. Der passende Rennverlauf ist bei so vielen Startern auch etwas Glückssache aber wenn der Hengst gut durchs Loch kommt, ist er mit Chancen unterwegs.
Ob es einem gewissen Nachempfinden oder Mitleid geschuldet ist, weiß man nicht aber es fällt auf, dass sich männliche Besitzer auf jeden Fall schwerer zu einer Kastration durchringen als weibliche. Der Trainer macht da keine Ausnahme und so war Leo el Toro schon zig Male bei Dr. Mathea angemeldet bis es dann endlich soweit war und er zum Wallach gemacht wurde. Dieser Umstand scheint allerdings noch nicht alle seiner Synapsen erreicht zu haben und der Leo ist immer noch ein ziemlich frecher Hund aber in der Arbeit hat er richtig Ehrgeiz entwickelt. Man konnte ihn bis vor Kurzem auch nicht für Vitamine begeistern aber jetzt teilt er sich sogar desöfteren mit Jozef Bojko eine Banane.
Einen Tipp für seinen morgigen Start im Prix de l'Oratoire in Longchamp wäre wie Rätselraten und so lassen wir uns einfach überraschen.