2011-09-04, Baden-Baden, 7. R. - Longines - 139. Großer Preis von Baden
7 Longines - 139. Großer Preis von Baden
- 04.09.2011, 16:50 - Baden-Baden
- Distanz: 2400m
- Boden: weich (4,5)
- Blacktype
Gruppe I, 250.000 € (150.000, 60.000, 25.000, 15.000)
Für 3-jährige und ältere Pferde
QuotenSiegwette 29:10 - Platzwette 17, 20:10 - Zweierwette 123:10 - Dreierwette 512:10
Startnr./Platz | Pferd - Trainer/Jockey | Gewicht | Gewinn | Toto | Details |
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1 | Danedream (GER) 2008 Peter Schiergen / Jo.: Andrasch Starke |
54,5 kg | 150.000 € | 29,0 | Details |
Pferd: b. St. v. Lomitas - Danedrop (Danehill) Formen: 1-5-1-3-4-3-6-3-3-1 |
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2 | Night Magic (GER) 2006 Wolfgang Figge / Jo.: Karoly Kerekes |
58,5 kg | 60.000 € | 54,0 | Details |
Pferd: Dbsch. St. v. Sholokhov - Night Woman (Monsun) Formen: 4-1-4-4-2-1-2-1-7-2 |
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3 | Joshua Tree (IRE) 2007 Marco Botti / Jo.: William Buick |
60,0 kg | 25.000 € | 56,0 | Details |
Pferd: b. H. v. Montjeu - Madeira Mist (Grand Lodge) Formen: 2-4-2-1-4-10-1-5-3-1 |
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4 | Maria Royal (IRE) 2007 Alain de Royer-Dupre / Jo.: Terence Hellier |
58,5 kg | 15.000 € | 81,0 | Details |
Pferd: St. v. Montjeu - Notable (Zafonic) Formen: 6-4-1-6-1-1-5-1 |
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5 | Silvaner (GER) 2008 Peter Schiergen / Jo.: Filip Minarik |
56,0 kg | 110,0 | Details | |
Pferd: db. H. v. Lomitas - Suisun (Monsun) Formen: 3-9-3-4-1-1 |
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6 | Waldpark (GER) 2008 Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza |
56,0 kg | 26,0 | Details | |
Pferd: b. H. v. Dubawi - Wurftaube (Acatenango) Formen: 6-1-1-1-1 |
Es ist nahezu auf den Tag genau zwanzig Jahre her, als nicht nur in der Fachpresse von einer „Sternstunde des deutschen Galopprennsports“ die Rede war. Das war am 1. September 1991, als in Iffezheim der 121. Große Preis von Baden gelaufen wurde. Noch in der ganz großen Zeit des deutschen Turfs, als wirtschaftliche Schwierigkeiten in weiter Ferne lagen. In den neun Rennen des Tages wurden knapp fünf Millionen DM, also rund 2,5 Millionen € umgesetzt, nahezu ausschließlich von den 26.000 Besuchern auf der Bahn, denn die Außenwette spielte damals noch keine bedeutende Rolle, Sponsoren im Übrigen auch nicht. Zeitgleich gab es noch bestens gewettete Renntage in Gelsenkirchen und Magdeburg, mittwochs darauf auch und ein Wochenende später wurde bei bestem Umsatz in Deutschland siebenmal veranstaltet. Goldene Zeiten.
Die Musik spielte aber am ersten Septembersonntag in Iffezheim, im mit damals 450.000 Euro dotierten Großen Preis, in dem die erwähnte „Sternstunde“ stattfand. Es war der Sieg von dem von Andreas Wöhler trainierten Lomitas (Niniski) gegen acht Gegner, sieben Längen betrug der Vorsprung auf die durchaus hochkarätige Konkurrenz, im Feld waren auch Stars wie Steve Cauthen und Lester Piggott. Dieser Lomitas ist der Vater von Danedream, der damalige Jockey hieß Peter Schiergen, er ist jetzt der Trainer der Stute, die am Sonntag das Rennen in ähnlichem Stil wie einst der Vater gewann. Schiergen selbst meinte denn auch, dass Danedream ihn schon etwas an Lomitas erinnern würde.
Vergleiche sind aber sicher schwer zu ziehen. Sicher waren damals bessere Pferde im Rennen, insbesondere aus dem Ausland, die Bodenverhältnisse waren reeller, denn die großen Abstände am Sonntag sind schon dem aufgewühlten Geläuf geschuldet. Und auch optisch unterscheiden sich die Pferde schon sehr, Danedream ist wesentlich unscheinbarer, weswegen sie in ihrer Jugend stets etwas unterschätzt wurde und auch deshalb im vergangenen Frühjahr im Nachtragskatalog der BBAG im Ring erschien und für 9.000 € von ihrem Züchter, dem Gestüt Brümmerhof, an die Familie Volz verkauft wurde. Ein Vergleich könnte auf den Abstand zum Zweitplatzierten gezogen werden, Lomitas gewann mit sieben Längen Vorsprung, Danedream mit sechs. Ein derartiger Abstand wurde in der Nachkriegszeit nur 1973 bei Athenagoras (6 ½) registriert, souveräner als Lomitas hat nie ein Pferd den „Grand Prix“ gewonnen, zumindest, seit die offiziellen Richtersprüche des seit 1858 gelaufenen Rennens veröffentlich werden.
Es ist schon mehr als erstaunlich, wie sich diese Danedream von Start zu Start verbessert hat. Das war schon zweijährig der Fall und auch in der laufenden Saison hat sie immer noch etwas zulegen können. Jockey Andrasch Starke hat im Interview nach dem Rennen denn auch noch einmal darauf hingewiesen, dass die Reisen, die sie hatte absolvieren müssen, ob nach Frankreich, Italien, Berlin oder auch Baden-Baden letztlich auch nicht ohne Strapazen abgegangen seien. Irgendwelche Spuren haben sie bei dieser harten Stute nicht hinterlassen.
Natürlich hat es in der Vergangenheit Angebote auf die Stute gegeben, doch die wurden stets abschlägig beschieden. Genau wie Anfragen von führenden Auktionshäusern, sie in den Katalog einer der Herbstauktionen zu nehmen. Das alles könnte 2012 geschehen, denn Danedream wird im kommenden Jahr noch im Training bleiben.
Ihr Vater Lomitas ist am 30. August 2010 eingegangen, sein letzter Jahrgang ist vor wenigen Wochen zur Welt gekommen, bislang sind sechs lebende Fohlen registriert. Danedream, seine bisher beste Stute, stammt aus dem Jahrgang 2008, der erste nach der Rückkehr aus England und der war, wie mehrfach ausgeführt, erstklassig. Der Derby-Dritte Saltas, der vorjährige „Winterkönig“ Silvaner, aber auch Ever Strong, Oriental Fox, Polish Vulcano, Salut und Sundream sind aktuell überdurchschnittliche Dreijährige. Das sind alles Hengste wie überhaupt Lomitas trotz Danedream oder auch Meridiana, Sadowa oder Quilanga eher ein Hengstevererber war.
Der Jahrgang 2009 war noch einmal sehr umfänglich, jetzt Jährlinge sind nur noch acht registriert, bei der BBAG verkaufte das Gestüt Wittekindshof einen Lomitas-Sohn gerade für 95.000 €. In der Deckhengststatistik ist Lomitas dem führenden Big Shuffle noch einmal sehr nahe gerückt, doch wird es kaum zum Championat reichen, denn den 31 gelaufenen Nachkommen des Fährhofers stehen 105 „Big Shuffles“ entgegen, da ist dann auch mehr Quantität vorhanden.
Danedreams Mutter Danedrop ist im November 2005 von der BBA Germany bei Goffs für 47.000 € gekauft worden. Sie hat für Brümmerhof zwei unbedeutende Hengste von Soviet Star und Medicean (heißt Danestar und ist ein Sieger in Ungarn) gebracht, dann kam Danedream. Im Dezember 2008 wurde sie in Deauville für 17.000 € an Tony Clout verkauft, tragend von Soldier Hollow. Das daraus resultierende Hengstfohlen namens Nuptial ging im Dezember 2010 in Deauville für 11.000 € an Crispin de Moubray. Jonathan Pease trainiert ihn für Michael Watt und Christopher Wright in Chantilly. Danedrop hat zudem eine Jährlingsstute von Gold Away, doch ist diese, wenn wir die Eintragungen von France-Galop richtig deuten, weit entfernt von Europa geboren, nämlich in Schoelcher auf der Insel Martinique für den Ecurie Khaddam. Die weitere Familie ist im Pedigree der Woche genauer aufgeführt. Wir hatten dieses nach dem Oaks D’Italia-Erfolg schon einmal veröffentlicht, doch bei Deutschlands derzeit bestem Rennpferd ist eine Wiederholung sicher angeraten.
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