19. Juni 2024 - 18:45
Manche Pferde lassen sich lesen wie ein Buch. Man weiß, wie es ihnen geht und wie weit sie ungefähr sind. Bei Westminster Moon wussten wir das vor seinem Start in Dresden nicht wirklich da der Hengst wenig offenbart hatte. Er wirkte lediglich etwas lebendiger als nach seinem Umzug. Was wir allerdings wussten – die Favoritin Empore ist das zu schlagende Pferd und an ihr sollte sich Eddie Pedroza orientieren. Die Stute bot dann auch ein optimales Führpferd aber möglichst vorm Pfosten musste sie halt noch überholt werden. Anfangs sahen Moon's Bemühungen fast wie eingerostet aus aber als er erstmal richtig Tritt fasste, konnte er sich schön lösen und wirkte mit jedem Meter souveräner. Das nächste Mal sehen wir den Hengst im Hamburg wieder.
„So wie sie geht, kann sie auch 2.800m“ - „So wie sie geht, kann sie auch 2.800m“. Kein Papagei, nur der Trainer vor dem Fernseher zu Donna Dorothea's Rennen und Eddie 10Min später am Telefon. Das werden wir jetzt ausprobieren.
Bukhara hatte unterwegs ein schönes Rennen aber als es zur Sache ging, konnte er leider überhaupt keine Akzente setzen.
Manchmal muss gar keine I davor stehen um sich über ein Ergebnis zu freuen. Jozef Bojko war zwar stinkig weil er mit Calyx Rose nicht gewonnen hatte aber alle anderen, auch Jaber Abdullahs Racing Manager Bruce Raymond, haben sich über Rosi's Art und Weise ihren ersten Lebensstart anzugehen, gefreut. Als wäre sie schon zig mal gelaufen, ließ sie sich unterwegs genau dahin bugsieren, wo sie gehen sollte und wie an der Schnur gezogen startete sie ihren Sprint nach vorne. Ganz reichte ihr Endspurt nicht aber sie hat es toll gemacht und am schönsten war es dann, die Stute nach dem Rennen hinten an den Gastboxen zu beobachten. Rosi sah gar nicht aus als wäre sie gelaufen und wirkte ausgesprochen zufrieden mit sich und der Welt.
Das war Wonderful Art leider überhaupt nicht und hatte auch keinen Anlaß dazu – die Stute wurde im Rennen angaloppiert. Es sollte zwar nicht sein aber Pferde touchieren sich schon mal wenn sie zu dicht im Pulk unterwegs sind aber einem Reiter dürfte nicht passieren, ein Pferd anzugaloppieren, das allein in gutem Tempo vorne weg geht. Abgesehen davon, dass es für Wonderful Art schmerzhaft war, der Besitzer hat jetzt nicht nur die Kosten für diesen Start zu tragen, er kriegt auch noch eine Rechnung vom Tierarzt und die Stute muss aussetzen.
Wirkte Flashy Arrow beim Start davor müde, kann man das von dem am Sonntag nicht behaupten. Da war er gleich mit so viel Power unterwegs, dass es leider nicht bis zum Ende reichte.
Wenn er so selbstbewusst und sehr attraktiv durch den Führring schreitet, denkt man jedes mal, wow, ein Superstar. Aber er ist eben auch sehr eigenwillig und so weiß man bei Quebueno halt nie, was er im Rennen vor hat. Dieses Mal reichte ihm der zweite Platz. Aber immerhin schon mal ein Lichtblick.
Nach längerer Pause gleich auf Gruppe-Level Anschluss zu finden, ist keine leichte Aufgabe aber Straight hat sich toll aus der Affaire gezogen und der fünfte Platz geht unter den Umständen vollkommen in Ordnung.
Schaut man sich einige Videos von Moonlight Touch an, scheint ihm bei einem Rennen an letzter Stelle gehend vollkommen der nötige Biss abhanden zu kommen und er eiert einfach nur einmal um die Bahn. So wie am Sonntag.