2. September 2019 - 19:39
Die Besetzung ließ schon vermuten, dass für die deutschen Mädels nicht viel zu holen ist und die Wetter sahen es mit Ghislaine als beste einheimische Vertreterin genau richtig. Unter den gegebenen Umständen sind wir mit ihrem vierten Platz sehr zufrieden.
In der Vollblutzucht ist es ja noch immer wie früher als die zukünftigen Partner von den Eltern ausgesucht wurden, in der Regel die Männer für die Töchter. Bei Power Zone ist es umgekehrt. Sie wurde seinerzeit von Walter Power erworben weil sie gut zu Protectionist passt und nach dem gestrigen Laufen wurde nun beschlossen, dass die Stute ihre Rennkarriere beendet und die Zeit bis zur Decksaison auf der Wiese verbringt. Die Frage ist jetzt nur, mit was beschäftigen wir Norman Richter wenn er in den Pausen Power keine Karotten mehr bringen kann?
Nicht nur wir waren vor dem Großen Preis von Baden aufgeregt, auch Laccario zeigte sich hellwach und die erste Reise mit Übernachtung in fremder Umgebung ging nicht ganz spurlos an ihm vorüber. Aber nicht nur die, auch die zweimonatige Pause hinterließ in Form eines kleinen Bauchansatzes seine Spuren. Aber selbst wenn er keine Pause und die Figur eines Triathleten gehabt hätte, gegen Ghaiyyat wäre kein Kraut gewachsen gewesen. Schon als sich der Hengst wie Popeye durch den Führring schob, dachte man sich, mein Gott, was ist das denn für ein Pferd und genau so wie er da wirkte, pulverisierte er kurze Zeit später seine Gegner und deklassierte sie zu Statisten. Eddie Pedroza machte auf Laccario alles richtig aber unterwegs offensiv auf Sieg zu reiten, kostet natürlich Kraft und die fehlte dann letztendlich im Kampf um den zweiten Platz. Aber mit diesem Ergebnis sitzt sein Krönchen nicht mal schief, es ist höchstens ein Stückchen verrutscht.
Jetzt müssen wir zum zweiten Mal in einem Text Gott bemühen aber ihn spricht man in solchen Fällen halt einfach auch an – Gott sei Dank, lief Ashrun schon wieder so schlecht, dass es nicht stimmen kann. Der Hengst ist ja einer, den man unterwegs verstecken muss weil er sonst zu viel brummt aber gestern musste er aus der Maschine raus geritten werden und Olivier Peslier hatte Mühe, überhaupt Anschluss zu halten. Er war auch heute nicht der Ashrun, den man kennt und nun werden wir der Sache nachgehen.
Hätte, wäre, wenn – der zweite Platz wäre für Pour Le Coeur locker drin gewesen aber eingangs der Zielgeraden ritten sich ein paar Kollegen gegenseitig über den Haufen und der Hengst verlor dabei den nötigen Schwung.