Nachschau München 03. November 2019
Alles in allem ein runder Renntag und der Trainer hatte nicht nur die Ehrenpreise von Soul Train und Candy Crush zu schleppen, es gab auch noch reichlich Trophäen der German Racing Champions League in den Transporter zu packen. Eduardo Pedroza, als bester Jockey, bekam heute schon als vorläufigen Ersatz ein Foto nach Katar geschickt, Manfred Ostermann als erfolgreichster Züchter wird seinen Preis in den nächsten Tagen erhalten und der Trainer, der Dank Ashrun, das „Rennen“ noch knapp für sich entscheiden konnte, nahm seine gleich mit ins Bett.
Aber vor dieser Ehrung mussten erstmal ein paar Pferde gesattelt werden und den Anfang machte Lascalo. Der Boden in München war saftiger als vorher angenommen aber ob das jetzt für den jungen Hengst ausschlaggebend war, bleibt dahingestellt. Er wirkte im Rennen genau so wie auch zu Hause, nämlich noch ziemlich grün hinter den Ohren aber er sollte gestern einiges gelernt haben.
Musste Bauyrzhan Murzabayev Storyinword unterwegs schon immer bei der Stange halten, war er auf der Geraden natürlich auch bemüht, ihn rechtzeitig in Schwung zu bringen. Hatte aber wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass der Hengst gleich übergangslos den Turbo zündet und als die Beiden da plötzlich wie auf Rollschuhen unterwegs waren, sah es aus als könnte sie keiner mehr kriegen. Nur zieht sich der Riemer Einlauf auch mächtig und nachdem Storyinword's Antrieb etwas am Verglühen war, der Zielpfosten aber immer noch nicht parat stand, wurde er kurz vor der Linie noch abgefangen. Trotzdem sehr gut gelaufen.
Egal ob da „Krüger“, „Chef“ oder liebevoll „der Alte“ stand – in allen Watsapp-Meldungen war ein und der derselbe gemeint, Werner Krüger von UNIA Racing und alle freuten sich mit ihm über den Sieg von Soul Train. Wie schon vor seinem Debüt geschrieben, hat sich Werner Krüger den Hengst unter „Ausschluss der Öffentlichkeit“ ausgesucht und die makellose Bilanz sollte ihm auf jeden Fall ein gutes Auge bescheinigen. Tolle Nummer.
Cabo Real lief ein braves Rennen und sicherte sich noch das letzte Platzgeld. Die Stute wird nun nach Dauville zur Auktion gehen.
Keine Frage, jeder hätte gestern gern das Gr.I-Rennen gewonnen aber dass Nancho nach seinem sensationellen Erfolg in Iffezheim noch einen drauf setzt und auch dieses Rennen nach Ungarn entführt, finden wir eigentlich ziemlich geil. Von Andrasch Starke hört man oft den Ausdruck „ganz großes Kino“ und das ist diese Geschichte bestimmt und sowas braucht der Rennsport auch.
Als bestes deutsches Pferd kam Ashrun als Dritter über die Linie und unterstrich einmal mehr, dass man sich mit seiner Einschätzung nicht vertan hat und so wie er sich in den Tagen davor zu Hause präsentiert hatte, lief er dann auch. Ladykiller scheiterte so ein bisschen an seiner Doofheit, die er leider immer noch nicht ganz abgelegt hat. Er ist ja ein richtiger Kraftprotz mit mächtiger Galoppade aber er muss einfach noch lernen mit seiner Energie hauszuhalten.
Der mit viel Herz errungene Sieg von Candy Crush markierte nicht nur das Ende eines schönen Renntages, für Bauyrzhan Murzabayev war es auch der 100. Sieg in dieser Saison und da waren heute gleich ein paar extra Äpfel für die Stute drin.