1. März 2014 - 20:58
Wenn einer die Bezeichnung „Stehaufmännchen“ verdient, dann Dr. Christoph Berglars Monsun-Sohn Protectionist. Schon von Beginn an galten dem Hengst große Hoffnungen, die er dann im Ansatz auch gleich beim ersten Start mit einem Sieg bestätigte. Danach ging er als deutlicher Favorit ins Ratibor-Rennen, musste aber eine überraschende Niederlage hinnehmen. Wie sich herausstellte, hatte sich Protectionist bei diesem Einsatz einen Haarriss im rechten Unterschenkel zugezogen und musste lange pausieren.
Ein Start im Deutschen Derby stand zwar noch auf seiner Agenda aber dafür puschen wollte man den Hengst nicht und so wurde es Mai bis er im Iffezheimer Derby Trial wieder an den Start gehen konnte. Der dritte Platz ging in Ordnung aber um für das Blaue Band gerüstet zu sein, musste er sich natürlich schon noch steigern. Das tat er dann auch und fertigte in Bremen den Winterfavoriten Limario mit Richterspruch „Leicht 4 Längen“ ab.
Sehr selbstbewusst und topfit befand sich Protectionist zu dieser Zeit in der Form seines Lebens und Jozef Bojko, der ihn im Derby reiten sollte, war seine Chancen betreffend ausgesprochen zuversichtlich. Aber dieser Traum war schnell ausgeträumt. Eine Woche vor dem Derby kreuzten Rehe die Bahn, gerade als ein Lot mit Pferden schon mit ziemlicher Geschwindigkeit unterwegs war. Als Erster kam Monsieur de Frappe zu Fall und mehr oder weniger über ihn drüber stürzte Protectionist. Das hätte ja eventuell noch glimpflich ausgehen können aber die zwei Hengste waren lose und es kam zu einem kleinen Duell zwischen den beiden. Dabei brach sich Protectionist das Griffelbein und ein Start im Derby passé.
Aber dieses Pferd ist ein echtes Phänomen! Zweimal musste er jetzt nun schon die Prozedur aus Verletzung, Schmerzen, Boxenruhe und Rekonvaleszenz ertragen aber er blieb stets guter Dinge. Egal wie oft ein Verband gewechselt werden musste, egal wie lange er seine Box nicht verlassen durfte – er hat das alles weggesteckt als wäre es gerade mal eine kleine Erkältung.
Diese Verletzungspausen verlangten nicht nur dem Pferd Geduld ab sondern auch seinem Besitzer aber dieser hegt schon immer ein großes Faible für den selbstgezogenen Hengst und trug stets jede Entscheidung mit dem nötigen Optimismus mit.
Schon seit einiger Zeit ist der Hengst wieder voll im Training, sieht sensationell aus, die Arbeit macht ihm richtig Spaß und er wird dieses Jahr einiges nachholen können. Unser Vertrauen zu ihm ist ungebrochen und so wie Protectionist auch, haben wir alle unangenehmen Erinnerungen hinter uns gelassen. Nur Jozef Bojko – der mag seither Rehe nur noch in Form von Braten.