Vorschau Dresden, Köln und Mailand 25. September 2016
Stiftung Gestüt Fährhofs Wadia geht mütterlicherseits nicht auf eigene Linien zurück, die Campanologist-Tochter ist über Wurfscheibe, Wurfbahn, Wolkenpracht etc. ein echtes Ravensberger Gewächs. Es dauerte anfangs etwas bis Wadia in die Puschen kam aber in den letzten Wochen hat sie sich schön gemacht. Im Sicherheitspreis der Sparkassenversicherung Sachsen geht die immer so aufgeweckte Stute bei ihrem Debüt momentan als Favoritin an den Start. Da die Erfahrungen mit unseren Zweijährigen aber gezeigt haben, dass sie das Vertrauen der Wetter oft nicht auf Anhieb einlösen können, halten wir den Ball lieber flach und schauen uns das in Ruhe an.
Wirkte UNIA Racings Szoff lange Zeit sehr entspannt bei der täglichen Arbeit, ist er seit Kurzem ausgesprochen gängig und zieht seinen Reitern schon mal ordentlich die Arme lang. Viel ging noch nicht in dieser Saison bei ihm und so wurde für den sympathischen Kerl eine leichtere Aufgabe gesucht und hoffentlich auch gefunden. Sicher wissen wir das, wenn Szoff im Testsieger Ostsächsische Sparkasse Dresden klar ist, wo der Zielpfosten steht und ihn auch als Erster passiert.
Abgesehen davon, dass Langtang in den Farben von Stiftung Gestüt Fährhof und Klaus Allofs bei seinem Debüt in Baden-Baden mit Sugar Daddy auf einen überlegenen Sieger traf, stellte sich der Hengst auch erstaunlich doof an. Der Start hat ihn aber so gefördert, dass der Trainer sehr zuversichtlich klingt und der Einwand, die Gegner im morgigen Preis des Porsche Zentrum Köln wären aber wahrscheinlich allesamt richtig gut, wurde mit einem kurzen:"Ist unserer doch auch." vom Tisch gefegt. Wir werden sehen.
Der Start von Jaber Abdullahs Monaco Show in Baden-Baden war für die Katz' da sich die Stute auf dem sehr lose gewordenen Untergrund äußerst unwohl fühlte, unterwegs viel Fehler machte und nie zu ihrer gewohnten Aktion fand. Im Stutenpreis des Gestüts Winterhauch wird sie bessere Bedingungen vorfinden und die letzte Form korrigieren.
Steht der Preis von Europa an, kann man schnell wehmütig werden. Läutet er doch die letzten Wochen der Grasbahn-Saison ein und das, wo man doch das Gefühl hat, sie hätte gerade erst angefangen. Aus Ostwestfalen werden zwei Protagonisten für diese Gruppe I-Prüfung anreisen - Australian Bloodstocks Red Cardinal und Gestüt Wittekindshofs Diana-Siegerin Serienholde.
Der Montjeu-Sohn Red Cardinal hat schon einige Stationen in seinem Leben hinter sich und vor gut vier Wochen bezog er dann Quartier auf Ravensberg. Eigentlich sollte der Hengst schon seit zehn Tagen mit dem Kollegen Articus in englischer Qarantäne sein aber ein leichter Infekt verhinderte die Abreise. Der ursprüngliche Plan - in einem entsprechenden Vorbereitungsrennen auf australischen Boden seine eventuelle Chancen im Melbourne-Cup auszuloten - war aber in dem Moment hinfällig als er nicht abreisen konnte. Jetzt gibt es noch die Möglichkeit einer späteren Quarantäne aber dann fällt aus zeitlichen Gründen das "Test-Rennen" aus. Um überhaupt mal zu wissen, wo man steht und wie man weiter vorgeht, griff Australian Bloodstock tief in die Tasche und Red Cardinal wurde kurzentschlossen für den 54. Preis von Europa nachgenannt. Wir wissen zwar, dass er ein richtig netter Kerl ist und die letzten Arbeiten sehr gut waren aber ansonsten ist Red Cardinal noch ein unbeschriebenes Blatt für uns und so wird es - gerade bezüglich der anstehenden Planung - für alle Beteiligten sehr spannend werden.
Serienholde ist mit dem fünften Platz im Großen Preis von Baden zwar kein Zacken aus der Krone gefallen aber etwas enttäuscht war man schon. Der Trainer spekulierte danach länger mit einem Start in Frankreich aber letztendlich wurde dann doch beschlossen, die Stute in Köln aufzubieten. Natürlich wären ein paar Meter kürzer von Vorteil aber auf einem besseren Geläuf und mit einer etwas defensiveren Taktik, müsste Serienholde auch mit dieser Distanz zurecht kommen.
Einen späten Debütanten sehen wir mit Rennstall Darbovens Mi Divino im Preis des Porsche Cayenne S E-Hybrid Patinium Edition. Der Duke of Marmelade-Sohn war schon mal letztes Jahr im Rennstall aber eine alte Verletzung, die er sich im Jährlingsalter auf der Koppel zugezogen hatte, machte ihm in der Mehrarbeit Kummer und musste nachbehandelt werden. Seit Mitte Juli ist er nun wieder zurück und man muss sagen, die Auszeit hat Mi Divino ausgesprochen gut genutzt. Er hat sich körperlich schön formiert und war er früher ein ziemlicher Stoffel, ist er jetzt ein sehr umgänglicher und freundlicher Kerl geworden. Auch wenn der Hengst schon viel Zeit verloren hat, werden wir mit ihm nichts überstürzen und soll sich morgen erstmal vorstellen.
Stall Turffighters Calantha und Jaber Abdullahs Signora Queen sind ja eigentlich noch junge Hühner, müssen aber jetzt schon für ihre spätere Karriere als Mutterstuten die ersten Steine legen. Beide Stuten gingen da bisher sehr zielgerichtet vor und sicherten sich mit einem Sieg auf Listenebene schon mal das "kleine Blacktype". Im Premio Sergio Cumani geht es nun eine Stufe höher. Ein Sparziergang wird das allerdings nicht da auch einige andere gute Stuten mit dem gleichen Ziel antreten werden aber wir hoffen, die beiden Mädels können die nötige Schippe drauflegen.