Bellissima - nicht ganz zu Unrecht trägt die aus der Zucht von Friedrich Niedergassel stammende Areion-Tochter diesen Namen. Vielleicht noch nicht unbedingt groß gewachsen aber mit einem sehr harmonischen Körperbau, bildhübschem Gesicht und ansprechender Bewegung kann einem die Stute sehr gut gefallen.
Ihre Familie mütterlicherseits geht zurück bis zu Friedrichsruh und Friedensbotschaft und jede Mutter hat zum Teil sehr solide Nachkommen hinterlassen und jeweils mindestens ein Blacktype-Pferd. Sehr brauchbar war natürlich Bellissima‘s Vollschwester Beltana, die zweijährig das Rudolf-August Oetker-Memorial gewinnen konnte und anschließend Zweite im Oppenheim Rennen wurde.
Wie schon die Mutter Abazzia, ist auch Alisar ein Produkt der Brümmerhofer Zucht.
Unter ihren Geschwistern findet man mit Amoroso und Angel Dragon zwei Blacktype-Pferde, ansonsten waren die Talente eher durchschnittlich. Abazzia selbst, die von Acatenango stammt, konnte drei Rennen über die Meile und auch den längeren Wegen gewinnen. Oasis Dream als Vater ist natürlich eine echte Hausnummer und die Decktaxe für den als Vererber so erfolgreichen Hengst wird wahrscheinlich nicht ohne Grund mittlerweile bei GBP85.000 liegen.
Wie auch schon im vergangenden Jahr stellen wir Ihnen an dieser Stelle in den nächsten Wochen alle Hoffnungen für die kommende Saison vor. Wir fangen in alphabetischer Reihenfolge mit den Youngstern an und arbeiten uns dann zu den älteren Pferden vor.
Ob der Tatsache, dass kein professioneller Fotograf am Werk war, sind einige der Protagonisten besser und manche eben schlechter getroffen aber zumindest kann man sich, in den meisten Fällen zumindest, eine Vorstelliung machen. Zusätzliche Informationen, Pedigree etc. finden Sie unter den Profilen der einzelnen Pferde.
Und jetzt geht's los!
Akua'da - die junge Dame mit dem etwas ungewöhnlichen Namen ist das erste Produkt von Akua‘ba, einer Sadler‘s Wells-Tochter, die 2009 bei Tattersalls in den Ring kam und tragend von Shamardal in den Besitz von Gestüt Brümmerhof wechselte.
Akua‘ba war in ihrer Karriere von Ende zweijährig bis Anfang fünfjährig 25 Mal am Start, konnte sich auf Listenebene platzieren, zwei Siege erringen und kam elf Mal auf den vorderen Geldrängen ein. Vielleicht nicht die Spitzenleistung aber fleissig und scheinbar hart war sie allemal. Auch wäre sie mit einer besseren Vita wahrscheinlich nicht mehr zu bezahlen gewesen. Akua‘ba ist eines von vier Produkten ihrer Mutter Ghana und bisher das, welches am erfolgreichsten abschnitt.
Shamardal braucht man nicht groß vorstellen, seine Leistungen als Vererber sind hinlänglich bekannt und er hat sich aus deutscher Sicht u. a. mit dem Ammerländer Lope de Vega und Zazou aktuell wieder nachdrücklich empfohlen.
Mit anderen teilen ist eine schöne Sache aber wie jeder weiß, gibt es gewisse Dinge, die man vielleicht nicht so gerne mit jemanden teilt, die Zahnbürste zum Beispiel, oder ein Championat.
Und so war das von 2009 halt eben nur ein halbes Championat und eigentlich kein richtiges.
Nun - Eddie sei Dank, er ritt im entscheidenden Rennen um sein Leben und gab einfach alles - klappte es jetzt in 2011 dann doch noch mit dem „ganzen“ Titel.
Sind es in anderen Sportarten manchmal nur Bruchteile von Sekunden, die Erfolg und Niederlage trennen, waren es hier nur zwei Siege, die das Championat entschieden.
Mario Hofer und sein engagierter Besitzer Guido Schmitt starteten mit viel Kampfgeist eine sehr respektable Aufholjagd und machten es in den letzten Wochen auch nochmal richtig spannend.
Der erste Sieg gelang dieses Jahr Mitte Februar mit Angel Danon auf der Sandbahn in Neuss, der erste Grasbahn-Sieger konnte aber mit Waldpark erst Mitte April in Hoppegarten gesattelt werden. Sein Sieg im Deutschen Derby war natürlich der Höhepunkt in diesem Jahr aber auch viele andere Pferde wie Earl of Tinsdal, Scalo, Monami, Kolonel, Russian Tango und Novellist, um nur einige zu nennen, haben viel Freude bereitet.
Erfolg ist selten das Werk eines Einzelnen und so gebührt unser Dank an dieser Stelle unserem gesamten Team, das mit viel Verantwortungsgefühl und Enthusiasmus jeden Tag seinen Teil dazu beiträgt, dass es den Pferden gut geht und der Betrieb läuft.
Für den Trainer, der den Rennstall Wöhler als ein Vermächtnis seines Vaters Adolf Wöhler sieht, ist dieser Titel nach 25 Jahren in diesem Beruf schon auch etwas besonderes und sein Dank gilt auch den vielen Besitzern, die ihm im Laufe dieser Zeit ihr Vertrauen geschenkt haben.
Vier Starter, drei Sieger - fast noch ein verspätetes Weihnachtsgeschenk.
Den Anfang machte Hannes Gutschows selbstgezogener Samum-Sohn El Abrego im französischen Deauville als er unter Fegentri-Reiter Guy Florent ohne große Anstrengung das vierte Rennen seiner Karriere gewinnen konnte. Der immer beständige Wallach wurde nach seinem Sieg geclaimt, was fast ein bißchen schade ist aber man kann leider nicht jedes Pferd behalten und der Nachwuchs steht bereits in den Startlöchern.
Es war nur Kategorie F aber auch so ein Rennen muss man erstmal gewinnen und wir gingen im Vorfeld schon davon aus, dass sich der auf Sand bereits erprobte Toughness Danon nicht kampflos ergeben würde. Aber da von dieser Seite nur wenig Gegenwehr kam, waren es dann letztendlich 31 Längen, die Rashit Shaykhutdinovs Kings messenger vom restlichen Feld trennten und unsere Angst war nur, dass er vielleicht kurz vor dem Zielpfosten noch seinen Jockey Eddie Pedroza verlieren könnte.
Da der Samum-Sohn in Cagnes-sur-Mer aufgeboten werden soll, war dieser Start eine gute Möglichkeit, ihn in Schwung zu halten. Natürlich war es aber auch ein wichtiger Punkt im Championatskampf, der ja noch nicht entschieden ist.
Dieser wird auch von Albert Darboven aufmerksam verfolgt und immer noch mit viel Sportsgeist ausgestattet, meinte er äußerst optimistisch: “Wenn Sie einen Punkt brauchen, dann bieten Sie doch Mi Senor auf.“
Natürlich bedauert man die Menschen, von deren Schicksalsschlägen oder tragischen Unglücksfällen man hört aber wenn dann jemand aus der eigenen Mitte getroffen wird und man auch unmittelbar sieht, wie schnell und unerträglich sich die ganze Lebensplanung ändern kann, dann nimmt einen das ein ganzes Stück weit mehr mit und lässt einen schon viele Dinge nach ihrer tatsächlichen Wichtigkeit hinterfragen.
Vielleicht ist im Moment nicht alles so, wie man es gerne hätte aber so lange wir gesund sind und Menschen um uns rum haben, die uns nahe stehen und auf die wir uns verlassen können, haben wir alle Möglichkeiten.
In diesem Sinne - allen Lesern ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesundes 2012!
Ihr Rennstall Wöhler