Bevor es um die Starter von morgen geht, ein kurzer Rückblick auf die der letzten Tage. Ein Sieg, der uns ganz außerordentlich gefreut hat, war der von Sea of Joy. Wir hatten im Vorfeld schon ein gutes Gefühl, dass der Stute die lange Distanz liegen könnte aber dass sie gleich so abgeht, damit war nicht zu rechnen. Und das Beste kam danach – Schröder's mega Frühstück. Und da reden wir nicht von ein paar belegten Semmeln, das sind wahre Berge von Kunststücken aus Lachs, Mett, Käse in allen Variationen und mit was man Semmeln halt sonst noch so belegen kann. Und auf unsere Leute ist auch in dieser Hinsicht Verlass – kurze Zeit später sah es im Frühstückszimmer aus als hätte dort nie etwas zu essen gestanden. Mit dem Debüt von Switsch waren wir sehr zufrieden und Russian Candy lief ebenfalls ordentlich.
Mit Keep Bidding im Preis der Grossen Woche Baden-Baden-Iffezheim sehen wir nach längerer Zeit mal wieder die Farben von Australien Bloodstock am Start. Die Ribchester-Tochter kam aus England zu uns, wo sie bei vier Starts jedes Mal Geld mit nach Hause brachte. Keep Bidding hat sehr lange gebraucht um richtig anzukommen und machte selbst vor ein paar Wochen noch nicht den glücklichsten Eindruck. Mittlerweile hat sie sich aber gefangen und soll sich morgen erstmal vorstellen.
Warum Waldersee in Iffezheim so mau lief, wissen wir bis heute nicht. Im Vorfeld war er aber so auffällig und ungewöhnlich brav, dass wir uns für seinen morgigen Einsatz im Grosser Preis von Lotto Hamburg schon fast wünschen, er holt wie üblich gleich ein paar richtige aus dem Keller und zeigt uns damit, Waldi ist wieder der Alte.
Peace Warrior, mittlerweile für die Interessen von Clearwater River Racing unterwegs, fand etwas Nachlass und so wollen wir es mit ihm nun im Handicap versuchen. So ganz rund lief es für den sympathischen Hengst in dieser Saison noch nicht und wir hoffen, er kann das im Mit Mayer & Dau Immobilien aufs richtige Pferd setzen beim Immobilienverkauf-Rennen drehen.
Hans-Georg Fabians Switsch kam nicht nur spät in den Rennstall, er musste im Winter auch verletzungsbedingt pausieren und so hat sich das mit seinem Debüt etwas hingezogen. Morgen im Hamburger Wochenblatt-Rennen ist es aber nun endlich so weit. Der Millowitsch-Sohn war anfangs ein kleiner Rabauke, mittlerweile allerdings ist er sehr umgänglich und ausgesprochen freundlich geworden. Der Trainer hält ihn für sehr talentiert aber diesen Start wird er noch benötigen.
Wir wollen jetzt nicht weiter psychologisch vertiefen, warum das genau so ist aber gibt es am Stall eine Stute, die – sagen wir mal – manchmal etwas trallalla im Kopf ist, dann ist das genau der richtige Ritt für Rastislav Juracek. Und sich mit diesen Mädels auseinander zu setzen bedeutet auch keine Qual für ihn, es macht ihm offensichtlich sogar Spaß. Eine seiner Freundinnen, Sea of Joy in den Farben von Christian Schröder, kommt morgen im SCHOPPE Cup an den Start und bringt bereits viel Erfahrung mit. Die Stute zeigt sich daheim als reine Galoppiererin und so wollen wir es mit ihr mal auf einer weiteren Distanz als bisher versuchen.
Die Vorbereitungen für das vergangene Wochenende verliefen zufriedenstellend, die Pferde waren gut drauf, man rechnete mit der ein oder anderen Chance auf eine vordere Platzierung und es war eigentlich nur Lajoscha, dem man echte Siegchancen einräumte. Sprich, die Fahrt auf die Bahn verlief sehr entspannt, der Adrenalinspiegel auf der Fahrt nach Hause war dann allerdings um einiges höher. 2 Min und 11,86 Sekunden brauchte es um den Karlshofer Straight an die Spitze der Derby-Favoriten zu katapultieren und ein Abstand von fünf Längen zum Rest des Feldes zeigt seine Überlegenheit dabei. An der Taktik wurde lange gefeilt aber wie so oft, war die Order gleich nach dem Start schon wieder Makulatur und Jozef Bojko fand sich nach einem Buff an der ersten Ecke genau da wieder, wo er eigentlich auf keinem Fall sein sollte. Auf die Frage, was ihm zu diesem Zeitpunkt des Rennens durch den Kopf gegangen wäre, meinte er, ob ihm der Trainer die Kündigung gleich geben würde oder erst heute. Allzu erschreckt scheint ihn dieser Gedanke aber nicht zu haben denn es dauerte gefühlt ewig bis er mit Straight ernsthaft Anschluss suchte aber dann ging alles ganz schnell und während die Konkurrenz noch am kämpfen war, konnte sich Jozef eigentlich schon für das Siegerfoto zurecht machen. Ganz so glatt sieht Straight's Stil noch nicht aus aber das war gerade mal sein dritter Lebensstart und da kann man bei der Haltungsnote schon noch patzen. Gerade mal eine Woche ist es her, dass Habana in den 1000 Guineas einen neuen Bahnrekord aufstellte und nun tat es ihr der Zarak-Sohn gleich und darf sich mit dem Titel als bisher schnellster Union-Sieger schmücken. Heute war er etwas müde, was bestimmt auch der Hitze geschuldet ist aber er hatte gleich wieder Hunger und gut aufgelegt war er auch. Ein toller Erfolg für seine Züchter und Besitzer Gestüt Karlshof und für Jozef Bojko, der von allen Reitern wohl die meisten Kilometer im Jahr runterradelt, freuen wir uns auch.
Das Wochenende ging aber eigentlich schon am Donnerstag in Mülheim los. Ma Petite Ami reagiert unterwegs leider immer noch sehr vorsichtig auf die anderen Pferde und so werden ihr das nächste Mal Scheuklappen angelegt und die Distanz soll auch etwas kürzer werden.
Partout machte ihre Sache in Krefeld als Dritte nicht schlecht und für sie könnte eine etwas weitere Strecke von Vorteil sein.
Sommersby lief als wenn ihm die schnelle Bahn überhaupt nicht behagen würde.
View Zabeel – gerade mal eine halbe Länge geschlagen – zeigte hinter Italien's bester Stute Shavasana eine tolle Leistung. Die Saxon Warrior-Tochter konnte schon anfangs das Tempo nicht richtig mitgehen und als es auf der Geraden ernst wurde, brauchte sie viel zu lange um in die Puschen zu kommen. Nicht nur für Straight war es erst der dritte Lebensstart, auch View Zabeel hat noch nicht mehr Erfahrung und so kann man mit dieser Leistung mehr als nur zufrieden sein.
Trotz Regen trocknete der Boden in Mailand durch den Wind schneller ab als uns lieb war und schon nicht mehr nach Lajoscha's Geschmack. Er zeigt das ja immer gleich sehr deutlich und Eddie Pedroza gab ihm so auch kein hartes Rennen. Der zweite Platz geht unter diesen Umständen vollkommen in Ordnung.