Wenn man Ingrid und Markus Joostes Springbok Flyer so sieht - attraktiv und gut entwickelt-, kann man sich gar nicht vorstellen, dass er im Rennen noch so viel Unreife zeigt. Nach seinem letzten Start hat er aber dann doch einen Zahn zugelegt und er sollte im BBAG Auktionsrennen München eine gute Figur abgeben. Die letzte Arbeit war auf jeden Fall überzeugend.
Viele Zweijährige werden es nicht mehr werden, die dieses Jahr noch die Möglichkeit haben, ihr Debüt zu geben. Aber bei Hello Honey hat es noch geklappt und ihr Züchter/Besitzer ist auch gleichzeitig Sponsor des Rennens - 130 Jahre Gestüt Görlsdorf. Die Sholokhov-Tochter ist ein sehr aufmerksames, agiles Mädchen und ihre Reiterin Sabine Schubert ist immer ganz begeistert wie leichtfüßig sie galoppiert. Hello Honey hat in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht und wird sich gut vorstellen.
Im Pastorius Rennen sehen wir Stall Nicos Francine am Start und wenn wir dem Jozef glauben dürfen, sollte die Stute den Vorteil des niedrigen Gewichts nutzen können und müsste so mit entsprechenden Chancen unterwegs sein.
Vielleicht nicht unbedingt geplant aber nachdem Cioccomimi gut absprang und gleich mit viel Eifer dabei war, wollte ihr Jozef Bojko nicht den Kopf abreissen und übernahm so mit der Stute die Führung. Das schien ihr auch richtig zu gefallen und man dachte schon, na, wenn das mal nicht die gesuchte Taktik ist aber das hatte man noch nicht mal zu Ende gedacht, als Mimi im Einlauf schon wieder auf dem Rückzug war. Sie lief zwar besser als zuletzt aber das Gelbe vom Ei war es nicht.
Richtig Freude kam dann aber im Großer Preis der Mehl-Mülhens- Stiftung auf als die in eigenen Farben laufende Meerjungfrau ihrer Konkurrenz wenig Chancen ließ und nun ungeschlagen in die Winterpause geht.
Schon Daniel Delius, „die Stimme aus dem Führring“ konnte sich über das Aussehen der Manduro-Tochter begeistern und der gute Eindruck sollte nicht täuschen - die Jungfrau hatte alles im Griff.
Im Einlauf sah es zwar zuerst nach einem Erfolg von Goiania aus aber als der Jozef ernst machte, stellte sich Meerjungfrau bereitwillig dem Kampf, wurde mit jedem Meter souveräner und konnte das Rennen mit Richterspruch „Si. 1/2“ für sich entscheiden.
Die für uns verantwortliche Dame im Steuerbüro, mit wenig bis gar keinem Kontakt zum Rennsport, verfolgt mittlerweile sehr interessiert das Geschehen aber die ein oder anderen Dinge haben sich ihr bisher noch nicht erschlossen - z.B. warum des Trainers eigene Pferde so selten Geld mit nach Hause bringen. Dass der Kauf der Görlsdorferin aber eventuell doch keine so schlechte Investition war, wird sie sehen wenn sie das nächste Mal die Direktoriums-Auszüge bucht. Schade nur, dass der in Kanada weilende Trainer auch bei diesem Sieg seiner Prinzessin nicht dabei war.
Mit einer üppigen Handicap-Marke bedacht, tut sich Empire Hurricane aktuell etwas schwer und konnte gestern wenig ausrichten.
Ebenso wenig konnten die beiden Fährhoferinnen Patuca und La Sabara Akzente setzen, für die es auf Listen-Ebene einfach zu schwer ist.
Sang- und klanglos ging Altano in Longchamp unter aber nicht weil er nicht gekonnt oder gewollt hätte - der Wallach wurde an beiden Beinen böse angaloppiert, die Wunden ziehen sich bis zu den Sprunggelenken. Er hatte noch Glück im Unglück da diese Geschichte auch schnell hätte anders ausgehen können.
Zwei Pferde, die man diese Saison getrost als „Aufsteiger“ bezeichnen kann, haben am Samstag das italienische St. Leger unter sich ausgemacht und dabei die restlichen Gegner im kleinen Feld weit hinter sich gelassen.
Rock of Romance hatte unterwegs ein unruhiges Rennen da es ihn am ersten Bogen schon mal um einige Spuren nach aussen trug und lange nicht so ganz geklärt werden konnte, wer denn eigentlich nun vorne gehen soll und welches Tempo wohl das Beste wäre. Die spätere Siegerin Parivash hielt sich derweil aus allen Verflechtungen heraus, legte sich Eingangs der langen Geraden ins Fahrwasser von Rock of Romance um dann punktgenau anzugreifen. Der Hengst, der stark nach aussen tendierte, wehrte sich heftig aber auf der Linie hatte Parivash den Kopf in Front und Rock of Romance musste sich mit dem Ehrenplatz zufrieden geben.
Ein Patentrezept für Stall Blankeneses Cioccomimi haben wir noch nicht gefunden und so können wir nur abwarten, was sie im Areion in Evershorst - Rennen - das erste Mal mit Seitenblendern - bewerkstelligt.
Wenig Federlesen machte Meerjungfrau bei ihrem ersten Start in Köln als sie - trotz weicher Bahn - vom letzten Platz kommend wie auf Rollschuhen ihre Gegner abfertigte und dabei schon sehr abgeklärt wirkte. Der Großer Preis der Mehl-Mülhens- Stiftung, ein Listenrennen für Stuten, ist nun natürlich eine ganz andere Hausnummer und der Trainer grübelte lange, ob seine Prinzessin auch wirklich dort laufen soll. Aber sie macht einen ebenso guten Eindruck wie vor ihrem Debüt und es spricht nichts dagegen, es einfach zu probieren.
Pizza für alle gab es nach dem Sieg von Empire Hurricane aber ob Manuela Sohl nach dem 130 Jahre Görlsdorf - Rennen erneut die Nummer des Bestell-Service wählen muss, bleibt abzuwarten - Gegner gibt es genug in diesem Agl. II und der Wallach hat einige Kilos zu schleppen. Wenn sich der Harry unter diesen Umständen in die vordere Platzierung raufen kann, sind wir schon zufrieden.