Schwarz oder weiß - recht viel mehr dazwischen, bis auf eine Ausnahme, gab es nicht an diesem Wochenende. Sprich, die Pferde liefen entweder sehr gut oder eben auch leider sehr schlecht.
Die große Überraschung an diesem Sonntag war Camroc in Bremen. Noch grün und sehr unbedarft aber mit viel Schwung zeigte er uns, was er sich unter einem anständigen Debüt vorstellt. Seine immer sehr begeisterungsfähigen Besitzer, die Jungs von Stall Amboss, waren nach diesem unverhofften Sieg dann scheinbar auch gleich so von der Rolle, dass sie fast noch die Siegerehrung verpasst hätten.
Danach war es aber gleich wieder vorbei mit der guten Stimmung in Bremen. Exotic Rose lieferte eine sehr rätselhafte Vorstellung als sie als gut gehendes Pferd von einem Meter auf den anderen vollkommen geschlagen war. Jozef Bojko, der die Stute auch von zu Hause kennt, war ebenfalls sehr ratlos. Eine anschließende Endoskopie brachte keinerlei Erkenntnisse und so wird sie nun erstmal eine Auszeit nehmen.
Indikova hielt sich in Deauville als Vierte nach einem nicht ganz so optimalen Rennverlauf wacker. Mit jedem Meter konnte sie sich besser in Szene setzen und es war ganz offensichtlich, dass die Distanz einfach zu kurz für sie war, was ihr Reiter Umberto Rispoli nach dem Rennen auch bestätigte.
Eine echte Enttäuschung war das Laufen von Panja. Daheim eine ziemlich abgebrühte Tante, die alles mal so nebenbei erledigt, agierte plötzlich als hätte sie noch nie in ihrem Leben eine Grasbahn gesehen. Eduardo Pedroza, der auch bei der letzten Arbeit auf Gras im Sattel der Stute saß, war von dieser Vorstellung sichtlich konsterniert. Auch welchen Gründen auch immer aber das war nicht das Pferd, wie wir es sonst kennen. Und der Trainer, der am Übergang stand, den Panja vergeblich versuchte zu springen, kam zu dem Schluss, dass die Stute wahrscheinlich eher kein Talent für den Hindernissport haben wird...
Hängt man sich mit guten Prognosen zu sehr aus dem Fenster, geht der Schuss auch schnell mal nach hinten los und so schrieben wir in der Vorschau für den Krefelder Renntag, dass Laquiella gleich eine gute Vorstellung geben sollte weil eben auch ein zweiter Platz ein sehr passables Ergebnis gewesen wäre.
Dass sie sich im Preis des stups Kinderzentrum der DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. dann gleich ihrer Maidenschaft entledigen konnte, gefällt natürlich noch besser und der Eindruck, den sie zu Hause hinterließ, täuschte nicht. Mit dieser Soldier Hollow-Tochter wird Besitzer Stall Florida noch Spaß kriegen.
Für uns ein interessanter Renntag mit vielen guten Chancen - ein Elfmeter ist jetzt zwar nicht dabei aber vielleicht treffen die Jungs auch aus etwas weiterer Entfernung das Tor.
Die Männer mit dem Hammer - nach kurzer Rennsport-Abstinenz mischt auch Stall Amboss wieder mit. Camroc, Vollbruder zum slowakischen Derbysieger Carmond, heißt die Hoffnung und gibt im Bremer Acatenango-Rennen sein Debüt. Der Wallach ist nicht nur nett anzuschauen, er ist auch ein ausgesprochen sympathischer Kerl, der immer voll bei der Sache ist. Ob es gleich zum Gewinnen reicht, wagen wir zu bezweifeln aber er wird sich anständig präsentieren und über mit der weiteren Praxis richtig in Gang kommen.