"Das Schwerste an diesem Rennen war, ihn wieder anzuhalten..." - einer der ersten Kommentare von Johnny Murtagh nach dem Sieg von Dr. Christoph Berglars Novellist in den gestrigen King George VI And Queen Elizabeth Stakes. Und es war schon wirklich verblüffend wie souverän der Monsun-Sohn das restliche Feld hinter sich ließ.
Jeder Gegner wurde im Vorfeld genau analysiert, zig Überlegungen über Boden, Tempo, Reiter werden angestellt und dann geht alles so spielend leicht, dass man sich fragt, warum man sich vorher den Kopf so zerbrochen hat.
Startbox 3 bot eine optimale Ausgangsposition um sich den gewünschten Platz hinter der Pace zu suchen, wo der Hengst gut zum liegen kam. An der 1400m-Marke verschärfte sich das Tempo und Charly musste für einen Moment abreissen lassen aber dann zum Bogen hin, hing er wieder am Gebiss und als Johnny schon kurz vor der Geraden zum Angriff rüstete, konnte man schon sehen, das sieht gut aus. Zweimal forderte er ihn auf, schnappte sich die vor ihm Liegenden und kam völlig überlegen mit 5 Längen Vorsprung über die Linie. Die Uhr blieb bei 2:24.60 stehen und somit knackte Charly auch gleich noch den Bahnrekord. Johnny Murtagh meinte abschließend, dass er schon viele gute Pferde in seiner Karriere geritten hätte aber Novellist gehört auf jeden Fall zu den Besten.
1978 und 1979, noch Teenie wurde der Trainer zweimal nach Bournemouth in die Sprachferien geschickt und beide Male nutzte er heimlich die Gelegenheit mit dem Zug nach Ascot zu reisen und sah so live die Siege von Troy und Ela Mana Mou in den King George, was ihn sehr beeindruckte und den Wunsch weckte, vielleicht auch mal einen Starter in diesem Rennen zu haben. Das hat ja nun funktioniert und man sieht, auch Kinderträume werden wahr...
Charly kam heute morgen um 6.30Uhr wieder auf Ravensberg an, saumüde aber wohl behalten. Das große Ziel für den Herbst ist jetzt natürlich der Arc und vorher eventuell Baden-Baden. Unser Dank gilt dem gesamten Team und allen Beteiligten!
In den Farben von Gestüt Graditz wird Chalkidikis Elpida im Preis des Hotels Braunschweiger Hof ihren dritten Lebensstart absolvieren. Die Mamool-Tochter belegte zwar bei ihrem letzten Einsatz in Hamburg wie auch davor nur den siebten Platz, zeigte sich dabei aber schon verbessert. Jetzt wäre es natürlich an der Zeit, dass sie auch mal einen größeren Sprung macht.
Dass gleich vier Pferde in München an den Ablauf kommen, ist schon etwas länger her aber mangels anderer Alternativen, wird man diese Möglichkeit wahrnehmen.
Als 19:10-Favoritin bezog Frau Sh.u.Dr.St.Oschmanns Guinnevre ihre Box in Hamburg aber wie schon vermutet, wurde ihr der Weg einen Tick zu weit und sie musste sich unerwartet dem Stallgefährten Fort Greely geschlagen geben. Im Preis des Dallmayr Delikatessenhauses geht es nun über die Meile. Auf den ersten Blick sieht das Rennen übersichtlich aus aber die beiden Debütanten Gotia und Queensberry könnten die Kuckuckseier sein.
Umsonst gibt es bei Stall WH Sport Internationals Manduro-Tochter Picayune nichts und so ließ sie sich auch entsprechend bitten bis sie in Hamburg endlich wieder als Erste über die Ziellinie kam. Talent hat sie genug aber die Lady ist halt auch nicht ganz einfach im Umgang. Das Listenrennen Dallmayr Coupe Lukull ist der Versuch, mit der Stute auch eine Stufe höher weiterzukommen. Mal sehen, wie das funktioniert.
Fast schon wegen Lärmbelästigung wäre Dr. Hans-Georg Stihls Fort Greely in Hamburg dran zu kriegen gewesen, er schrie sich fast ohne Unterbrechung die Lunge aus dem Hals und Daniel Delius hatte direkt Mühe sich bei seiner Moderation Gehör zu verschaffen.
Fort Greely‘s leichter Sieg beim Debüt kam überraschend da er zu Hause immer noch etwas doof wirkte aber wie er so lässig an Guinnevre vorbeisegelte, war schon fast verblüffend. Abgesehen davon, dass er seitdem auch dazu gelernt hat, war die letzte Arbeit schon ziemlich gut und der Trainer hat Mumm auf ihn im Dallmayr Espresso D'Oro-Rennen.
Vor dem Grand Prix de Saint-Cloud war man sich natürlich bewusst, dass dieses Rennen für Dr. Christoph Berglars Novellist eine echte Herausforderung birgt aber es war auch klar, dass man sich der stellen muss, will man international in dieser Liga ein Wort mitsprechen.
Charly‘s überzeugender Sieg in diesem prestigeträchtigen Rennen hat dann auch nicht nur heimisches Publikum begeistert, ebenso der ausländische Rennsport zeigte sich von Art und Weise beeindruckt. Am Samstag nun stehen die King George VI And Queen Elizabeth Stakes an und diese Aufgabe wird sogar noch eine härtere Nuss zu knacken sein.
Cirrus des Aigles sollte nach der Pause von seinem Start in Frankreich profitiert haben, für Hillstar wird man nicht ohne Grund die hohen Nachnennungsgebühren berappen, mit Red Cadeaux sehen wir den Zweiten aus dem Dubai World Cup, der irische Derby-Sieger Trading Leather ist mit von der Partie, Universal, das 11. Mal dieses Jahr am Ablauf, verbesserte sich von Start zu Start und auch wenn sich der Stalljockey gegen ihn entschieden hat um in York zu reiten, ist Ektihaam gefährlich genug.
Wie man sieht, hochkarätige Konkurrenz auf die der Monsun-Sohn trifft auch wenn Trainer-Kollege Mark Johnston der Meinung ist, die Besetzung wäre eher unterdurchschnittlich. Aber sehr viel mehr Kandidaten in dieser Kategorie stehen auch nicht parat. Die, die noch in Frage kommen würden, z.B. Dunaden und Al Kazeem sollen für die Herbst-Kampagne frisch gehalten werden und die meisten anderen Dreijährigen, die eventuell in diese Liga reinwachsen, werden sich erst in den nächsten Wochen mit den Älteren messen.
.... ist geklärt. Johnny Murtagh wird Novellist in den King George reiten. Die Entscheidung darüber, ob William Buick für diesen Ritt frei sein würde, hatte sich immer wieder verzögert aber um Planungssicherheit zu haben, wollte man nicht mehr länger warten und hat nun mit Johnny einen sehr erfahrenen und versierten Reiter verpflichtet.
Wir fangen mit dem erfreulicheren Teil des gestrigen Sonntages an und das waren natürlich die Siege von Indikova und Rock of Romance in Hoppegarten.
Im Führring präsentierte sich Indikova sehr lebendig aber ohne dabei hektisch zu sein - quitschig halt und auch etwas ungeduldig, so wie man sie von zu Hause kennt. Eduardo Pedroza ließ sich mit der Stute unterwegs schön ziehen, suchte dann zum passenden Zeitpunkt eine freie Passage und ohne sie auch nur einmal aufmuntern zu müssen, erreichten die beiden sicher mit einer 3/4 Länge die Ziellinie. Dieser Sieg hat aber nicht nur die Besitzergemeinschaft Anton Dörner und Stall King‘s Brothers erfreut aussehen lassen, auch Indikova, die mit viel Ehrgeiz ausgestattet ist, machte im Absattelring einen zufriedenen Eindruck.
Eine sehr honorige Geste des Sponsors - in diesem Rennen, das der Stute Kincsem gewidmet war, stellte die ungarische Porzellanmanufaktur „Herend“ sehr edle und wertvolle Ehrenpreise, die man in dieser Form bestimmt nicht oft überreicht bekommt.
Auch wenn es nun schon sein dritter Start war, offenbarte Rock of Romance im Otto Schmidt-Gedächtnisrennen immer noch Unreife und bevor sein erster Sieg unter Dach und Fach war, blieb es spannend bis zur rettenden Linie. Der Richterspruch fiel knapp aus aber die Vorstellung ließ eine Ahnung aufkommen wie es aussehen könnte wenn Rock of Romance mit seiner Aktion mal richtig routiniert im Flutsch ist.
Von Otto Schmidt hat der Trainer noch eine nette Geschichte erzählt. Anfang der 60er Jahre wurde das erste Auto angeschafft und Mutter Wöhler kam damit vom Einkaufen zurück. Noch etwas ungeübt, vergaß sie die Handbremse anzuziehen und der VW Käfer setzte sich in Bewegung während sie am Ausladen war. Blöd nur, dass sie auf dem Autodach eine große Lage Eier abgestellt hatte, welche sich dann ebenfalls mit ordentlich Schmiss auf den Weg machte. Noch überlegend, was zu tun ist, eilte Otto Schmidt herbei und ganz Gentleman - so wie man ihn auch kannte - war er es dann, der die ganze Sauerei beseitigte.