Theoretisch steigen mit Anzahl der Starter auch die Chancen auf Sieger aber eben nur theoretisch, praktisch sieht das meist anders aus. So wie auch heute.
Das Rennen von Dippermouth in Frauenfeld war leider nicht zu sehen und so musste man sich auf den versierten Kommentar von Christa German am Telefon verlassen. Da das Tempo wohl nicht allzu schnell war, nahm Jozef Bojko das Zepter selbst in die Hand, wurde aber dann im Ziel mit einer halben Länge von seinem Schweizer Kollegen gestellt und musste sich mit dem Ehrenplatz begnügen.
So ganz anders als gedacht lief All Imposing im Rennen der Berliner Partner. Der Hengst, der zu Hause immer gut absprang, muss in der Maschine schon geträumt haben da er sich am Start erheblich versäumte und Eduardo Pedroza alle Hände voll zu tun hatte um einigermaßen Anschluß zu finden. Der Silvano-Sohn kam zum Schluss zwar noch schön auf Touren aber da war das Rennen natürlich schon gelaufen.
Auch im Pfingst-Stutenpreis lagen wir mit unserer Ansage etwas daneben als uns Arletta schon sehr überraschte und ihr Debüt gleich siegreich gestalten konnte. Die kapitale Stute nahm es mit dem direkten Weg ins Ziel allerdings nicht ganz so genau und es ließ sich ob ihrer Unerfahrenheit nicht verhindern, dass sie ihrer Kollegin True Girl vor die Füße lief. Abgesehen davon, hat uns ihre Art um diesen Sieg zu kämpfen sehr gut gefallen.
Altano hat bei uns am Stall schon fast den gleichen Kult-Charakter wie Simonas und wenn solche Pferde dann gewinnen, freut sich einfach jeder.
Die Heimat seines Besitzers Dr. Hans-Georg Stihl ist das Ziel von Dippermouth, der dort im Schweizer Frauenfeld im Großer Preis der Thurgauer Städte und Gemeinden sein Glück versuchen wird.
Der Hengst machte bei seinem ersten Deutschland-Auftritt dem Namen seines Vaters More Than Ready gleich alle Ehre als er, für uns etwas überraschend, gleich erfolgreich punkten konnte. Dippermouth ist unverändert gut drauf und sollte auch wieder eine ebensolche Rolle spielen.
In Hannover gibt es einiges zu tun an diesem Pfingst-Montag. Den Anfang macht die von Gestüt Ittlingen gezogene Medicean-Tochter Zareen im Union Investment - Cup. Die Stute gebärdete sich letztes Jahr zum Teil recht temperamentvoll aber als sie dabei einmal mit einem Pfosten kollidierte und danach der ein oder andere Zahn wackelte, war sie für alle Zeit geläutert. Als klar war, dass sie zweijährig nicht an den Start kommen würde, gönnte man ihr einige Monate Heimaturlaub, aus dem sie deutlich erwachsener zurück kam. Zareen hat sich schön entwickelt und wir trauen ihr gleich auf Anhieb eine ordentliche Vorstellung zu.
Eigentlich waren wir schon der Meinung gewesen, dass Stall Bodegas Monastrella zweijährig an den Ablauf kommt aber sie ließ sich dann doch sehr viel mehr Zeit als gedacht und es fehlte immer so das letzte Quentchen. Die Sinndar-Tochter fiel nie so richtig auf im Lot aber in den letzten Wochen ist aus ihr eine sehr hübsche Stute geworden. Eduardo Pedroza meint, dass der Vereint für Hannover - Cup keine leichte Aufgabe wäre, glaubt aber an ein gutes Abschneiden von Monastrella.
Unser „leichtes Mädchen“, die Fährhoferin Kadoma, konnte bei ihrem Jahresdebüt in Frankfurt gut gefallen. Im Union Investment 5 Sterne - Preis ist es allerdings nicht mehr ganz so einfach aber um ihr zumindest etwas von der Last zu ersparen, die sie zu tragen hätte, ist sie mit 3kg runter unserem Nachwuchsmann Fernando Guanti anvertraut.
Wenn so Cracks wie Earl of Tinsdal und Altano das erste Mal im Jahr an den Ablauf kommen, wird das für uns natürlich sehr spannend aber auch das Hoppegartner Rahmenprogramm bietet einiges Interessantes.
Los geht es mit dem Erstauftritt von Stall Tralopps Silvano-Sohn All Imposing im Rennen der Berliner Partner. Die Mehrzahl der acht Teilnehmer verfügt bereits über Rennerfahrung und eine davon, Reality, war zuletzt in einem der BBAG-Auktionsrennen hinter guten Pferden nicht weit geschlagen Fünfte und trägt zudem weniger Gewicht.
All Imposing machte in den letzten Wochen rasante Fortschritte, hat sich angeboten und sollte sich bei seinem Debüt nicht blamieren.
Ein weiterer Neuling stellt sich im Pfingst-Stutenpreis vor. Die von Gestüt Ittlingen gezogene Samum-Tochter Arletta ist ein echter Brocken aber auch wenn sie nicht unbedingt sehr feminin wirkt, ist sie doch eine tolle Stute. Nur halt eher so der maskuline Typ. Arletta macht ihre Aufgaben zu Hause sehr ordentlich aber wir denken schon, dass sie sich erst warm laufen muss.
Das 42. Oleander-Rennen hat mit zwölf Startern eine stattliche Besetzung gefunden und auch der Vorjahressieger Altano gibt sich die Ehre, während der Earl das erste Mal dieses traditionsreiche Rennen bestreitet. Mit dem Damen-Trio von Sunrace Stables und Frau Dr. Ingrid Hornig wird der Trainer der Hahn im Korb sein, zumindest bis die Reiter Eduardo Pedroza und Jozef Bojko in den Führring kommen.
Wir trauern um unseren Mitarbeiter und Kollegen Jan Habinak, der für sich selbst keinen anderen Ausweg mehr sah und sich heute Morgen das Leben nahm. Am Samstag wäre er 33 Jahre alt geworden.
Jan kam im Februar 2006 von München zu uns nach Ravensberg und schon bald wurde er zu einer unverzichtbaren Hilfe. Natürlich oft ein Knochenjob aber Dank seiner guten Hand wurden ihm meistens die schwierigen Pferde anvertraut und in diese Aufgaben kniete er sich dann stets mit viel Herzblut rein. Ohne dieses Engagement hätte z. B. ein Govinda nicht mehr zu alter Klasse zurückgefunden.
Jan war kein einfacher Mensch und oft wenig umgänglich aber er war immer sehr loyal, zuverlässig und ausgesprochen verantwortungsbewußt. Er zeichnete sich aber nicht nur als Mann für die schwierigen Fälle aus, er war eine große Hilfe für seinen Futtermeister Roland Brunst, reparierte die Beregnungsanlage, setzte Koppelzäune und fuhr den Transporter.
Wir werden ihn nicht nur als fähigen Mitarbeiter sondern auch als Mensch sehr vermissen und wie immer in diesen Fällen, fragt man sich, ob man um die Verzweiflung hätte wissen müssen, ob man etwas übersehen hat, ob man ihm hätte helfen können.
Man wünscht sich, dass man die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte um die Chance zu erhalten, ihn vielleicht mit den genau zu diesem Zeitpunkt richtigen Worten oder Gesten von seinem Vorhaben abzubringen.
Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Lebensgefährtin Sabine Schubert und seiner kleinen Tochter Natalie, die in wenigen Wochen zwei Jahre alt wird und wir wünschen Jan den Frieden, den er hier scheinbar nicht gefunden hat.