„Wir sind wie Werder Bremen“ - des Trainers liebster Spruch wenn es um die Betriebszugehörigkeit und Aufstellung unserer Mannschaft gehört - kann dieser Tage nicht angewandt werden. Alle bekannten Reiter sind auch nächstes Jahr wieder mit an Bord.
Bis zum Start der Stallparade für 2013 gibt es nicht allzu viel zu berichten. Was noch aussteht, sind ein paar vereinzelte Starter, die "Vertragsverhandlungen" mit unseren Jockeis und der bereits mehrfach verschobene Termin vor dem Renngericht in Köln wegen Monami, der jetzt am 14.12. stattfinden soll.
Richtig geackert hat zuletzt Russian Tango in München aber geholfen hat es nicht viel, der Boden war für den wuchtigen Kerl einfach zu weich, so dass er bei seinen Bemühungen förmlich steckenblieb und mehr als ein vierter Platz war nicht drin. Der Grosser Sächsischer Herbstpreis ist für den Hengst, der die Farben des Rennstalles Darboven trägt, wahrscheinlich die letzte Möglichkeit nochmal etwas für seine diesjährige Erfolgsbilanz zu tun.
Keiner der zwölf Kandidaten sticht so richtig raus und die Chancen sind, schon allein aufgrund der vielen Gewichtsunterschiede, breit gestreut. Es spricht alles dafür, dass Russian Tango bessere Verhältnisse antrifft als wie in München und wenn er seine Arbeitsleistung umsetzen kann, müsste er vorne mitmischen.
Uns Berta entwickelte bei ihrem letzten Start in Straßbourg richtig Biss aber ihr Eifer wurde leider nicht belohnt da ihr einer der Kollegen so gegen die Karre fuhr, dass Eduardo Pedroza für einen kurzen Moment direkt die Balance verlor. Die Stute raffte sich zwar nochmal auf aber das Ziel kam dann einfach viel zu früh und sie musste mit dem fünften Platz Vorlieb nehmen. Morgen ist sie nun im Prix Rent a Car unterwegs und vielleicht gelingt es ihr, etwas zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen.
Heute müssen weder Kühe noch Hunde bemüht werden, es gibt wieder Siegerfotos und sogar gleich drei - das lässt fast den Wunsch aufkommen, die Saison könnte noch etwas andauern ...
Den ersten Treffer an diesem Tag sicherte Rennstall Gestüt Hachtsees King‘s Best-Tochter Princess Kaiulani, die sich bei ihrem Debüt, ganz ihrem Wesen entsprechend, sehr reif und harmonisch präsentierte. Jozef Bojko suchte sich hinter der Pace eine komfortable Position und musste der hübschen Schimmelstute im Einlauf nur noch kurz den richtigen Weg zeigen und der Rest ging dann fast von selbst. Dürfte sich Züchter Reginald Graf von Norman über diesen Sieg schon gefreut haben, gab es ein paar Rennen später gleich nochmal Grund zur Freude als Princess Kaiulani‘s Halbbruder Petit Chevalier mit dem zweiten Platz im Hessen-Pokal zu seiner ersten Blacktype-Platzierung kam.
Zu den wohl bekanntesten Stücken von Chopin gehört der Trauermarsch und als Eduardo Pedroza mit dem von Gestüt Graditz gezogenen Chopin mit neun Längen Vorsprung die Ziellinie passierte, war da auch ordentlich Musik drin aber es klang definitiv nicht nach Trauermarsch.
Unterwegs noch im vorderen Mittelfeld liegend, machte Eddie zügig Boden gut, kam als drittes Pferd um den Bogen, gab Chopin einmal kurz Zeichen, brauchte sich danach nur noch festzuhalten und der Santiago-Sohn kam völlig unangefasst zu seinem ersten Sieg. Das sah schon sehr imponierend aus und gibt den Winter über den Spekulationen über seine Möglichkeiten als Dreijähriger genug Nahrung.