Bei einem Abendessen während der Badener Rennwoche musste sich der Trainer von renommierter Seite sagen lassen, dass er ob seines ganzen vierbeinigen Nachwuchses ziemlich offensichtlich mehr Ahnung hat, Pferde zu trainieren als sie zu züchten. Bei Independent Miss können wir das so natürlich nicht stehen lassen, da jedes ihrer Produkte bereits auf die ein oder andere Art für Freude sorgen konnte.
Aber das, was bei La Belle Blue, einer Law Society-Tochter, zugegebenermaßen noch etwas gefragt ist, heißt Geduld. Ihr Erstling Leo Minor wurde als Reitpferd abgeben und das zweite Produkt Leo Magnus brauchte etwas Zeit um besser in die Puschen zu kommen, ist aber nach einer Verletzung momentan außer Gefecht.
Leo el Toro nun aber, der Dritte im Bunde, gibt am Sonntag im Preis des Dortmunder Hafens sein Debüt und der Trainer könnte damit etwas für seine Reputation als Züchter tun - wenn er denn man beide Jobs auch gut gemacht hat.
Leo, der Stier - der Hengst konnte gar nicht anders heißen weil er schon als Fohlen ständig rumlief als würde er das rote Tuch suchen, die Manieren hat ihm dann erst später Simonas beigebracht.
So wie man seine eigenen Kinder immer am schönsten findet, findet man auch die selbstgezogenen Pferde in der Regel gut gelungen, was natürlich auch auf den Leo zutrifft. Der Paolini-Sohn hat in den letzten Wochen viel dazu gelernt und wir denken, jetzt kann es für ihn auch mal losgehen.
Das berühmte Loch im Kopf, in diesem Fall allerdings ein medizinisch notwendiges, ist der Grund für Altano‘s Pause seit Hamburg. Dort lief er etwas enttäuschend und eine anschließende Untersuchung ergab, dass der Wallach an einer Stirnhöhlenvereiterung litt. Was dann eben auch dazu führte, ihm dieses Loch in den Kopf zu bohren damit der Eiter abfließen kann. Weder Pferd, noch der, der täglich spülen muss, sollten dabei zart besaitet sein.
Altano konnte zwar letztes Jahr das italienische St. Leger gewinnen aber bei seinem Start zuvor im deutschen Pendant endete er nur als Sechster. Das hätte Besitzerin Frau Dr. Ingrid Hornig, und wir natürlich auch, dieses Jahr im Grosser Preis von DSW21 - 128. Deutsches St.Leger gerne geändert.
Leicht wird das nicht aber Geld sollte er auf jeden Fall abkriegen und vorher noch etwas Regen wäre auch schön.
Nur wenig Zweijährige waren bisher am Start aber ein paar mehr werden es in den nächsten Wochen schon noch werden und einer davon ist Wake Forest, der im Preis der Raab Karcher Baustoffe sein Debüt gibt. Seine Mutter Wurfspiel ist eine listenplatzierte Lomitas-Tochter, die ursprünglich aus der Ravensberger Zucht stammt aber später an Gestüt Fährhof verkauft wurde. Der ganz große Knaller fehlt bisher noch bei ihren Nachkommen aber was nicht ist, kann noch werden. Wake Forest, ein Sir Percy-Sohn, ist allerdings optisch schon mal gut gelungen. Ein hübscher Kerl, der mit sich und der Welt zufrieden ist und mit seiner gutmütigen Art wirkt er manchmal etwas unbedarft, was ihn sehr liebenswert macht. Ob er für seine Besitzergemeinschaft Klaus Allofs und Gestüt Fährhof gleich einen so rasanten Start wie einige seiner Kollegen hinlegen kann, muss abgewartet werden aber er ist jetzt soweit, dass er den nächsten Schritt machen kann und dann soll er das auch tun.
Cabanello, der die Farben von WH Sport International trägt, konnte bei seinen beiden letzten Starts keine markanten Akzente setzen. Wobei auch zu sagen ist, dass man in Dresden mit der äußersten Box auf der kurzen Distanz keine guten Voraussetzungen für einen optimalen Rennverlauf hat und man dieses Laufen eigentlich streichen kann.
Der Hengst ist ein ausgesprochen attraktiver Typ und bestimmt auch mit genügend Können gesegnet aber manchmal gibt er einem das Gefühl, er denkt einfach zu viel nach. Das BBAG Auktionsrennen Hoppegarten ist mit achtzehn Starter üppig bestückt aber Platz genug für jeden sollte es geben da die 1400m-Strecke über die gerade Bahn führt. Für Cabanello hoffen wir jetzt einfach mal, dass er einen ungestörten Rennverlauf vorfindet und sein Potential auch wirklich ausschöpft.
Am heutigen Freitag wird Gestüt Ittlingens Lacara ihren zweiten Start in Woodbine absolvieren. Sie kommt dort in einem Sieglosen-Rennen, Race Nr. 7 genannt weil ohne Titel, an den Ablauf und ist mit leichtem Gewicht unterwegs, insgesamt laufen elf Pferde.
Lacara hat sich in Kanada gut eingelebt und der Trainer, welcher seit Anfang der Woche vor Ort ist, war sehr angetan wie sich die Stute präsentiert. Wenn sie das jetzt auch im Rennen umsetzen kann, sind alle zufrieden.
Foto: Michael Burns - Scalo (left) and Kapitale work five furlongs on turf together on Tuesday at Woodbine.
Artikel in der Daily Racing Form
09/11/2012 3:23PM
Woodbine: Kapitale, Scalo pair up for turf work
By Bill Tallon
ETOBICOKE, Ontario – The main turf course was open for the second straight day here Tuesday to give candidates for Sunday’s Grade 1 Woodbine Mile, Grade 1 Northern Dancer, and Grade 2 Canadian a chance to test the surface for their respective events.
But the only horses to haven taken advantage thus far are Kapitale, a 4-year-old filly who is eyeing the $300,000 Canadian at 1 1/8 miles, and her stablemate Scalo, a 5-year-old horse whose target is the $500,000 Northern Dancer at 1 1/2 miles.
The “dogs” were well out and the turf was rated firm as Kapitale and Scalo, both of whom are based in Germany and trained by Andreas Woehler, went five furlongs in company.
Kapitale, under exercise rider Lisa Kruellmann, was on the inside as Scalo, under Marketa Cernocka, broke off just behind her.
The two finished together, with the clockers giving Kapitale a time of 1:02 with a “breezing” designation and Scalo 1:01:80, “handily.”
Zu Hause geht er wie an der Schnur gezogen aber im Rennen kriegt er das nicht hin - auch heute blieb Empire Hurricane nicht gerade und driftete auf die äußeren Spuren. Die Peitsche soll ja immer sparsam eingesetzt werden aber vor dem Rennen bekam Eduardo Pedroza sogar die Order, dem jungen Mann mal eine auf die Jacke zu geben damit er weiß, wo es lang geht aber gerade als Eddie die Anweisung umsetzen wollte, ging die Peitsche flitzen und er konnte nicht mehr viel ausrichten. Wäre der Hengst gerade geblieben, wäre ihm der Sieg wahrscheinlich nicht zu nehmen gewesen. So ging der Erfolg knapp an Daktani, den Empire schon fast an die Rails geschoben hatte.
Im ersten Moment ist man da schon verärgert aber wie erzählt wurde, war Hurricane Run auch einer, der nicht immer gerade blieb und sogar im Derby über die ganze Bahn wegbrach. Wenn also Empire nur annähernd so gut wird wie sein Vater, ist es zu verschmerzen.
Eines der Mumm-Pferde am heutigen Sonntag war Protectionist und der konnte gleich alle Erwartungen einlösen. Aber nicht nur das, er zeigte auch richtig Moral als er schon geschlagen schien aber nochmal alle Kräfte mobilisierte und sich den Sieg nicht nehmen lassen wollte. Das war eine tolle Vorstellung!
Dass sich die Mannschaft in Hannover vor diesem Renntag viel Mühe mit dem Geläuf gegeben hatte, war unübersehbar und statt der erwarteten Betonpiste war der Boden elastisch, was den meisten Protagonisten gut getan haben dürfte.
Für Waldtraut hatten wir uns endlich einen vollen Erfolg in einem Blacktype-Rennen gewünscht und das hat dann auch geklappt. Jozef Bojko war durch seinen vorherigen Sieg mit Protectionist äußerst motiviert, teilte sich mit der Stute dann auch auch alles richtig ein und ritt sie couragiert nach Hause. Wenn Traudl alles gut wegsteckt, kann sie eventuell in drei Wochen an gleicher Stelle wieder an den Start gehen.