Es finden in Iffezheim nächste Woche zwar noch zwei Renntage statt aber für uns ist das Meeting morgen schon beendet da sich keine weiteren Startmöglichkeiten ergeben haben.
Muss bei Gestüt Ravensbergs Waldpark mal der Tierarzt ran, schimpft dieser immer, dass sich der Hengst wie ein antiautoritär er- und verzogenes Kind benehmen würde, womit er zugegebenermaßen nicht ganz Unrecht hat. Wenn man ihn ruft, steckt er auch nicht den Kopf aus seiner Box wie ein normales Pferd das tun würde, er hält einem den Hintern hin weil das die Stelle ist, die er am liebsten geschubbert haben will.
Mi dem Veuve Clicquot Cup, einem Listenrennen über 2200m, wurde für Waldpark nun eine Aufgabe gefunden, die dem Dubawi-Sohn endlich mal wieder zu einem vollen Erfolg verhelfen könnte.
Eine sichere Nummer ist das aber natürlich nicht, dafür haben wir, gerade mit diesem Hengst, schon zu viele Überraschungen erlebt und der auf Gruppe-Ebene ebenfalls erprobte Silvaner wird ihm wahrscheinlich auch nicht unbedingt kampflos einen Sieg überlassen.
Ein weiteres Listenrennen steht mit dem Berenberg Bank Cup auf dem Programm. An den Start kommen sollen dort Gestüt Fährhofs Paraisa und Samba Brazil, welche die Farben der Besitzergemeinschaft Gestüt Karlshof und Dr. Christoph Berglar trägt. Allerdings sind beide Stuten nicht dafür bekannt, dass sie die momentanen Bodenverhältnisse bevorzugen und es kann gut sein, dass zumindest Paraisa dem Rennen noch kurzfristig fern bleibt.
Samba Brazil ist ein ziemliches faules Arbeitspferd aber bei der Abschlussarbeit für dieses Rennen hing sie sich richtig rein und vielleicht kann sie das dann auch morgen umsetzen.
Longines - Grosser Preis von Baden, ein Rennen mit dieser Traumbesetzung schreit förmlich nach einer etwas robusteren Umschreibung, so was wie „ein echter Knaller“, „das geilste Rennen des Jahres“, oder ähnlichem. Aber wie auch immer das lauten könnte - für den deutschen Sport, erstmalig auch wieder zu populärer Sendezeit im Fernsehen vertreten, wird dieses Rennen beste Werbung sein.
Dass sie nichts oder nur wenig zu ihren Lebensunterhalt beiträgt, wollte sich Liberta dann scheinbar doch nicht nachsagen lassen und gab gestern endlich mal richtig Gas. Die Tatsache, dass sie vierzehn Anläufe brauchte um ihre Maidenschaft doch noch in diesem Leben abzulegen, konnte die Freude des Trainers über den Sieg seiner Berta nicht schmälern. Wie auch die ihres Züchters Dr. Klaus Schulte, der die Stute sichtlich glücklich vom Geläuf abholte und gleich anschließend bei Rewe noch Karotten als Belohnung besorgte.
Gut Ding braucht Weil - wie wahr!
made in baden-Trophy - ein Agl. IV mit stolzen 9.000€ für den Sieger, so ein Rennen ist mit 16 Startern dann natürlich auch entsprechend zahlreich besetzt.
Einer davon ist Russian Khan, der für die Farben von Hannes K. Gutschow und Marco Tomenzoli läuft. Der Sholokhov-Sohn endete bei seinen drei Starts dieses Jahr immer in den Geldrängen aber die vor oder hinter ihm Platzierten konnten bei ihren nachfolgenden Einsätzen im Handicap noch nicht viel ausrichten.
In so einem großen Feld ist auch immer Routine gefragt und obwohl sich Russian Khan als spät angefangenes Pferd schon schön weiterentwickelt hat, agiert er manchmal noch etwas unbedarft. Auch sind einige seiner Gegner nicht nur mit guter Form sondern auch mit leichterem Gewicht unterwegs. Hier eine Prognose abzugeben, ist wie Lotto spielen.
Mit dem Baden Racing Stuten-Preis steht ein Gruppe III-Rennen auf dem Programm, welches mit vierzehn Mädels ebenfalls stark frequentiert ist. Gestüt Brümmerhofs Waldtraut wird dem Rennen fern bleiben da das Geläuf schon stark beansprucht ist und wenn es auch noch, wie angekündigt, regnen sollte, sind das Umstände, die wir der nicht unbedingt robust gebauten Stute zumuten wollen.
Hatten wir noch befürchtet, dass Gestüt Brümmerhofs Shamanda bei ihrem Erstauftritt etwas aufgeregt ob der ungewohnten Anblicke sein könnte, zeigte sie sich erstaunlich gelassen und zog ihre Kreise als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht.
Keiner wollte so richtig gehen, so ergriff Eduardo Pedroza die Initiative und übernahm mit Shamanda das Kommando, was schon recht mutig war weil er die Stute ja von zu Hause kennt und weiß, dass sie mitunter auch recht neugierig sein kann. Kurz vorm Ziel kam dann der Angriff von Next Green und Pearl of Love, den Shamanda nicht abwehren konnte aber der knappe Richterspruch zeigt schon auch, dass sich da drei Stuten auf Augenhöhe getroffen haben.
Auf einen Sieg im Zukunfts-Rennen - den er dann auch wirklich behält - muss der Trainer noch warten.
Gestern sah es für Stall Kaiserbergs Clodovil-Sohn Mauriac lange gut aus, aber dann wurde es doch nur ein vierter Platz. Eddie entschied sich in diesem Rennen ebenfalls für die Position an der Spitze des Feldes, wo der Hengst auch sichtlich komfortabel galoppieren konnte. Im Schlussbogen war dann allerdings der Favorit Global Bang nicht mehr zu halten, zog auf gleiche Höhe wie Mauriac und ehrgeizig wie dieser ist, sprang er natürlich sofort wieder ins Gebiss. Da es für Eddie aber keine Möglichkeit gab, den Hengst wegzunehmen um seine Kräfte noch zu sparen, rieben sich die beiden dann letztendlich aneinander auf und auf diesem aufgewühlten Boden dürfte ihm das zumindest den zweiten Platz gekostet haben.
Unsere Kichererbse Liberta trägt zwar nicht unbedingt viel zu ihrem Lebensunterhalt bei aber sie ist gerne unterwegs und da wollte der Trainer seiner Stute mal wieder einen Ausflug gönnen.
So wurde sie nun, komfortabel allein reisend mit viel Platz im Transporter, nach Iffezheim chauffiert und gibt dort im das neue Welle Auftaktrennen eine hoffentlich bessere Vorstellung als wie zuletzt in Hoppegarten.
In diesem Sieglosen-Rennen hat sie es natürlich auch leichter als im Handicap und so stehen die Chancen gut, dass sie für Umsatz sorgt und des Trainers Konto etwas aufbessert.