Nur vier Pferde gehen an diesem Sonntag an den Start.
In München ist es der für Sunrace Stables laufende Earl of Tinsdal im Wettkontor München-Grosser Preis von Bayern, dem ehemaligen Rheinland Pokal. Dieses Gr. I-Rennen konnte sich der Earl schon letztes Jahr sichern und tritt somit zur Titelverteidigung an. Ist es für den Veranstalter bitter, dass nur sechs Pferde den Weg an die Isar gefunden haben, erhöht es andererseits natürlich die Chancen der Beteiligten gutes Geld abzukriegen.
Der Earl macht unverändert einen guten Eindruck und wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert, kann man auch davon ausgehen, dass er das Pferd für den Endkampf ist.
€600.000 die Dotierung, elf Starter, neun davon sind bereits Gr. I-Sieger - der Prix du Haras de Fresnay-le-Buffard - Jacques Le Marois. Da hat Stall 5-Stars‘ Indomito in Deauville eine heftige Aufgabe zu bewältigen. Ist der Hengst bei den deutschen und englischen Buchmachern der längste Aussenseiter, haben die Franzosen da etwas mehr Vertrauen und er steht dort an sechster Stelle, was vielleicht aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass mit Olivier Peslier ein toller Reiter verpflichtet werden konnte.
Der Sieger den in Queen Anne Stakes, Frankel, ist ja irgendwie nicht von dieser Welt und war somit unschlagbar aber immerhin trennte Indomito vom Zweiten in diesem Rennen nur eine gute Länge und die Art und Weise seines Laufens konnte schon gefallen.
Bis gestern wurde noch überlegt, ob man überhaupt die Reise antreten soll da der Boden schon sehr aufgeweicht war aber wir hoffen jetzt einfach, dass das momentan sehr schöne Wetter dafür sorgt, dass das Geläuf noch passend abtrocknet. Auch wenn es keine leichte Aufgabe ist, es ist nicht der olympische Gedanke - dabei sein ist alles -, der uns treibt, wir denken, dass der Schwarze mit etwas Glück vielleicht eines der Platzgelder abkriegen kann. Hier der Link zum kompletten Starterfeld.
Nicht unerwartet gab Manuela Sohls zweijähriger Hengst Empire Hurricane gleich bei seinem Debüt eine überlegene Vorstellung. Allerdings agierte er noch sehr grün, ließ sich im Einlauf nicht auf gerader Linie halten und nach Protest der Rennleitung wurde er disqualifiziert und auf den dritten Platz gesetzt. Eduardo Pedroza kann man nichts vorwerfen, er hatte den Stock auf der richtigen Seite und versuchte damit auch den Hengst nach rechts zu bugsieren. Er wurde allerdings trotzdem mit einem zweitägigen Lizenz-Entzug bestraft. Eine harte Entscheidung.
Dass es für Winafortune nicht einfach werden würde, war schon im Vornherein klar aber ein Stück weiter vorne hätte man ihn schon erwartet. Er tat sich früh schwer und lief als wenn ihn einer am Schweif festhalten würde. Da kennen wir den Hengst von zu Hause aber anders.
Zahlreiches Publikum und beste Stimmung waren dann beim 154. Henkel-Preis der Diana eine schöne Kulisse und dieses Rennen hat mit Salomina eine würdige Siegerin gefunden.
Für die Züchter und Besitzer Gestüt Etzean gestaltete sich der achte Platz von Monami allerdings etwas enttäuschend. Eduardo Pedroza servierte der Stute unterwegs ein optimales Rennen und im Einlauf hätte sie auch alles passend gehabt aber dann offenbarte sich, dass die 2200m für Else wahrscheinlich zu weit sind.
Grund zur Freude dagegen hatte Gestüt Brümmerhof. In der Vorschau hatten wir geschrieben, dass Waldtraut in ihrer Entwicklung nie stehen geblieben ist und das hat sie heute mit ihrem dritten Platz auch wieder bewiesen. Steuermann Jozef Bojko parkte Traudl an vorletzter Stelle, fand auf der Zielgeraden eine gute Ausgangsposition und ließ die Stute richtig antreten. Es sah sogar kurz so aus als könnten die beiden auch noch die Zweitplatzierte stellen. Das war eine tolle Vorstellung und Jozef meinte, dass Traudl zwar nur ein kleiner Flummi wäre aber das Herz einer Löwin hätte. Baden-Baden könnte das nächste Ziel für das Brümmerhofer Gewächs sein.
Hannes K. Gutschow ist nicht nur das, was man als echten Pferdemann noch vom alten Schlag bezeichnet, sein hoch im Norden angesiedeltes Gestüt Kerbella diente mittlerweile schon einer Vielzahl von Blacktype-Pferden als Aufzuchtstätte und auch als Züchter bewies er bereits mehrfach ein gutes Gespür für die passende Verbindung.
Einer, der erneut sehr passend gelungen sein könnte, ist der zweijährige Empire Hurricane. Als der bildhübsche Hengst letzten Herbst auf Ravensberg vom Transporter stieg, genügte dem Trainer ein kurzer Blick und er meinte:“ Das ist ein Rennpferd.“ Wollen wir mal hoffen, dass er Recht behält. Empire Hurricane hat mit u.a. Empire Storm und Ever Strong zwei erfolgreiche Geschwister, welche beide in den Farben von Manuela Sohl laufen und die Frage, wer denn als potentieller Käufer für den Hurricane Run-Sohn in Frage kommen würde, war schnell geklärt.
Im Diadermine-Rennen gibt er nun in den schwarz/blauen Farben sein Debüt. Trainerkollege Uwe Ostmann agiert ja sehr erfolgreich mit seinen Youngsters und Anatol Artist ist auch das einzige Pferd in diesem kleinen Fünfer-Feld, das schon gelaufen ist, was ihn wohl auch zum Favoriten in diesem Rennen machen wird. Ob sich Empire Hurricane gleich beim ersten Start gegen einen routinierteren Gegner durchsetzen kann, bleibt abzuwarten aber wenn er nicht vorne mit dabei ist, wäre das schon eine kleine Enttäuschung.
Auch wenn schon dreijährig, machte Winafortune, der die Interessen von Stiftung Gestüt Fährhof und Klaus Allofs vertritt, nochmal einen Schub in seiner Entwicklung und so gönnte man ihm seit Mitte Mai eine kleine Pause. Der Königstiger-Sohn kam zwar noch nie ohne Geld nach Hause, ist aber immer noch sieglos und es wird im Pattex-Rennen, welches stark besetzt ist, auch nicht so ganz einfach werden, dies zu ändern.
Wird ein Derby-Sieger nicht gerade ein erfolgreicher Deckhengst, verschwindet der ein oder andere Name schon mal sang- und klanglos von der Bildfläche und ist irgendwie vergessen. Eine Siegerin im Preis der Diana aber bleibt sehr präsent und hat meist auch eine sehr nachhaltige Wirkung wenn es um die Vermarktung ihrer späteren Produkte geht.
So schlägt das Herz eines jeden Züchters bei diesem Rennen um einiges höher und das wird am Sonntag im 154. Henkel-Preis der Diana nicht anders sein.
Nach 40 Ehrenplätzen war es uns der Ehre genug und der sicherste Kandidat, den Bock am gestrigen Sonntag umzustoßen, war für uns Russian Khan in Bad Harzburg. Aber so richtig viel hatte sein Reiter Rastislav Juracek auf dem Wallach nicht in der Hand und er konnte im Ziel gerade noch den zweiten Platz Nr. 41 retten.
Den aufgelaufenen Rückstand hat dann ein anderer abgebaut, aber das der Reihe nach.
Die Hauptaufgabe bei der Debütantin Picayune bestand erstmal darin, dass es Jozef Bojko ohne Bodenkontakt bis an die Startmaschine schafft. Das ist dann auch wirklich gelungen und als es auf die Reise ging, sah man die Stute unterwegs hinter der Pace liegend in optimaler Position. Im Einlauf wußte Picayune noch nicht so ganz genau, was gefragt war, wurde auch etwas müde und musste mit Viletta und Vodka Lady nur zwei Gegnerinnen ziehen lassen, die bereits Erfahrung sammeln konnten. Das war ein guter Anfang und darauf lässt sich auch aufbauen.
Die zweite Debütantin an diesem Tag war Quaringa, die nicht so flott absprang und an letzter Stelle ins Rennen ging. Im Einlauf hatte sie zwar einen guten Moment, musste aber abreissen lassen und benötigt wahrscheinlich aber auch weitere Strecken.
Ja, und dann der erlösende Sieg - der Fährhofer Hathras machte es möglich.
Kam der Hengst bei seinem ersten Sieg in Köln, welcher ihm ja aberkannt wurde, sehr leichtfüßig zum Zug, störte bei seinem Auftritt in Hamburg die ziemlich schwerfällige Art und auch gestern, wirkte Hathras wieder wie ein Diesel. Aber vielleicht ist er einer und muss zukünftig einfach entsprechend geritten und auf längeren Distanzen eingesetzt werden um ihm gerecht zu werden.
Wenn sich der für Hannes Gutschow und Marco Tomenzoli laufende Russian Khan den Preis der Braunschweigischen Landessparkasse sichert, kann man seine bisherige Rennkarriere eigentlich nur als vorbildlich bezeichnen. Der spät in den Rennstall gekommene Sholokhov-Sohn hat in den letzten Wochen, nicht nur aufgrund seiner Starts, einen richtigen Satz gemacht, kommt immer besser in Tritt und es ist nicht ausgeschlossen, dass er bei diesem Start seine Maidenschaft ablegen kann.
Üblicherweise werden Pferde, die noch nicht lange unter dem Reiter und noch etwas unsicher sind, von einem Mitarbeiter am Zügel genommen und auf die Bahn geführt. Aber diese Maßnahme erledigt sich meist sehr schnell, nicht so bei Picayune. Die Manduro-Tochter hat auch heute noch ihren „Geleitschutz“ und ohne ihn würde ihr bereits auf dem kurzen Weg von Box bis zum Trabring allerlei Unsinn einfallen. Jozef Bojko, der die Stute fast täglich reitet, nennt sie „mein Schätzchen“ aber als sie letzte Woche zum wiederholten Mal den Kopf zwischen die Beine nahm und ihn auf der Bahn absetzte, hat er ihr etwas entnervt, zumindest vorerst, den Laufpass gegeben. Die junge Lady hat so ihren ganz eigenen Kopf und ob sie für ihren Besitzer WH Sport International im starpac easy-Cup gleich die ganz überzeugende Vorstellung abgeben kann, bleibt abzuwarten.
Mit der Fährhoferin Quaringa gibt im starpac-Kooperationspartner-Cup eine weitere Debütantin ihren Einstand. Die Königstiger-Tochter ist allerdings schon dreijährig aber die Stute gehört nicht zu den Frühaufstehern und kam aber auch erst spät in den Rennstall. In der Arbeit macht sie alles gelehrig mit und hat sich in den letzten Wochen auch schön weiterentwickelt. Da muss man jetzt einfach schauen, wie sie aus den Startlöchern kommt.
Jeden Tag wieder ein erfreulicher Anblick ist Hathras, der ebenfalls die Interessen von Gestüt Fährhof vertritt. Der Dansili-Sohn hat nicht nur einen tollen Körper und schöne Augen, er ist auch ein ausgesprochen freundlicher und liebenswerter Geselle.
Die Niederlage in Hamburg als 11:10 Favorit kam auch für uns etwas überraschend aber der Hengst wirkte sehr schwerfällig und so ganz schlau sind wir aus seinem Laufen nicht geworden. Hathras hat sehr gut gearbeitet aber das hat er vor seinem letzten Start auch und so hoffen wir jetzt einfach, dass er im starpac premium-Pokal mit mehr Pepp unterwegs ist.