Nach einem längeren Aufenthalt bei Paul Schockemöhle unter der strengen Fittiche von Joseph Klaphake wurde der selbstgezogene Il Divo letztes Jahr vom Oldenburger Zuchtverband als Deckhengst für die Warmblutzucht angekört.
Danach verbrachte er einige Monate zu Hause auf Ravensberg um dann gemeinsam mit seiner Mutter Independent Miss die Reise nach Baden-Württemberg anzutreten.
Emma wird auf Gestüt Etzean ihren Areion-Nachwuchs auf die Welt bringen und Il Divo ist an das traditionsreiche Haupt- und Landgestüt Marbach verpachtet, wo er nun seiner neuen Aufgabe als Warmblut-Beschäler nachgehen soll.
In einem seiner Lieder singt Willy Astor:“Immer bist Du der Bestimmer“ - da könnte er beim Texten an Stall Helena‘s Swinging Lonely gedacht haben. Die Lomitas-Stute hat es schon am liebsten so, dass sie den Takt vorgibt und agiert zuweilen sehr zickig wenn etwas dann mal nicht nach ihren Willen geht.
Sieht man sie von Weitem, wenn sie steigt und gefühlte fünf Minuten auf zwei Beinen steht, könnte sie auch jederzeit für einen jungen Hengst durchgehen.
Kann ein Pferd sexy sein? Ja, das kann es. Der Ittlinger Sharivar z. B. verströmt diesen leicht prollig anmutenden Charme, der auch so manch gut aussehenden, verschwitzten Bauarbeiter anhaftet und das ist ziemlich sexy.
Der schwarze Sinndar-Sohn ist groß gewachsen, muskulös, fordernd, wild und oft auch aufreizend frech.
Ein echter Rowdy, dabei aber vollkommen klar im Kopf. Ein Pferd mit sehr viel Potential, dem auch einige Hoffnungen für dieses Jahr gelten.
Es stand für uns außer Frage, dass Capricorn Stud‘s Azamour-Sohn Seto zweijährig an den Start kommen würde und er hatte auch eine Nennung für den Winterfavoriten.
Aber der junge Hengst kam immer wieder in die Entwicklung und so gönnte man ihm dann einfach auch die Ruhe, die er brauchte.
Dem Trainer glühende Beschreibungen von Pferden zu entlocken, ist nicht ganz einfach aber Seto beschrieb er sehr spontan als „Wuchtbrumme“. Dass dies eigentlich die Bezeichnung für eine äußerst attraktive Frau ist, lassen wir jetzt mal aussen vor.
Die von Gestüt Graditz gezogene Saphira ist eine starke Stute mit enormer Aktion geworden, die letztes Jahr aber spät besser ins Rollen kam.
Der Grund, warum sie erst am letzten Dresdner Renntag die Chance hatte, schon zweijährig Erfahrung zu sammeln und auch wenn man sich vielleicht etwas mehr erhofft hatte, ging der vierte Platz dann letztendlich auch in Ordnung so.
Im Dezember lief sie dann nochmal in Deauville, konnte sich mit einem zweiten Platz schon erheblich steigern und gefiel dabei sehr gut.
In Ehren unterlag der von Pearl Bloodstock erworbene Flash Dance im heutigen Gübelin 73. Großer Preis von St. Moritz.
Eduardo Pedroza übernahm bald nach dem Start die Spitze des großen Feldes und bis Eingang der Zielgeraden konnte man auch ein ganz gutes Gefühl haben aber als mit viel Schwung African Art an der Aussenseite auftauchte, war schnell klar, dass Flash Dance nicht nach Hause kommen würde. Der Sieger, welcher vom formstarken Phlilipp Schärer trainiert wird, trug 4kg weniger und war zum Schluß einfach spritziger.