Stall Hosepe‘s dreijähriger Hengst Cabanello ist zwar noch nicht allzu lange auf Ravensberg, hat aber mit seinem bubihaften Charme, dem man sich gar nicht entziehen kann, schon viele Herzen erobert.
In Köln wurde er von Manfred Hofer trainiert und dieser berichtete, dass Cabanello eine sehr innige Beziehung zu einer Wasserleitung pflegte, welche an seiner Boxenwand verlief und ständig gluckernde Geräusche von sich gab. Die können wir ihm zwar jetzt nicht bieten aber er hat sich auch ohne Wasserleitung schnell eingelebt und macht einen sehr aufmerksamen und lebendigen Eindruck.
Cabanello ist groß gewachsen, besitzt einen athletischen Körper und sein Gesicht ist nicht nur sehr hübsch sondern auch sehr ausdrucksvoll.
Beim Debüt in Frankfurt wurde er Vierter, im nachfolgenden Rennen in Baden-Baden lief er enttäuschend, war aber mit einem anschließenden Infekt entschuldigt.
Der „schwarze Pfeil“ hat seinem Namen schon zweijährig alle Ehre gemacht.
Als Rappe und noch dazu gut aussehend ist der Teofilo-Sohn natürlich ein echter Hingucker und in den letzten Wochen hat er sich körperlich, wie auch mental, nochmal enorm weiterentwickelt.
Anfangs machte er immer den Eindruck als könne er sich und seine Umwelt nicht so richtig leiden, das hat sich gegeben und Black Arrow ist ein sehr umgänglicher Zeitgenosse geworden. Aber keiner, der mitten im Geschehen ist, er schaut sich zwar alles genau an, wirkt aber ansonsten immer einen Tick distanziert.
Black Arrow ist der Erstling seiner Mutter Fann, einer aus den USA importierten Diesis-Tochter, die als Rennpferd bei 19 Starts nur ein Rennen gewinnen konnte. Aber auch wenn sie somit nicht unbedingt eine Leuchte war, aus dieser Linie gingen schon Pferde wie Storm Trooper, Storm Bird und Northernette hervor.
... trennten Il Presidente im Ziel von seinen Gegnern als er heute im englischen Fontwell sein Lebensdebüt gab.
Natürlich hoffte man im Vorfeld, dass er gut läuft und uns nicht blamiert aber so richtig einordnen konnten wir den Wallach nicht. Die Quote von 37:10 zeigt, dass die Wetter da deutlich mehr Vertrauen hatten als wir und er hat nicht enttäuscht.
Jockey Alain Cawley fragte vor dem Rennen, ob es in Ordnung geht wenn er sich mit Il Presidente eine der äußeren Spuren sucht da das Geläuf durch Regen und Hagel schon sehr strapaziert wäre. Das hat er dann auch getan und auch die Order, so lange wie möglich Kräfte sparen, hat er optimal umgesetzt. Nach dem Rennen war er sehr angetan und meinte, Il Presidente wäre ein sehr gutes Pferd, das auf guter Bahn bestimmt noch besser wäre. Dieser Auftritt blieb natürlich auch den englischen Agenten nicht verborgen und so gab es die ersten Angebote schon einige Minuten nach dem Rennen.
An seiner Bilanz als Züchter muss der Trainer noch arbeiten aber mit reichlich Geduld gesegnet, ficht ihn das nicht an und auch ein Fünfjähriger, der noch nie gelaufen ist, bringt ihn nicht aus der Fassung.
Bei manchen Pferden ist halt einfach Durchhaltevermögen gefragt und wenn die Frau des Trainers in regelmäßigen Abständen fragte, wann denn nun endlich der selbstgezogene Il Presidente an den Start kommen würde, lautete die Antwort ebenso regelmäßig: „Bald, mein Schatz, bald.“
Und wenn die Frau des Trainers, in der Hoffnung an anderer Stelle mehr zu erfahren, Il Presidente's Reiter fragte, wie der Wallach denn so arbeiten würde, hieß es stets:“Gut!“
Als nach drei Jahren des Wartens immer noch nichts passiert war, konnte man von gewissen Diskrepanzen bei der Auslegung der Worte „bald“ und „gut“ ausgehen.
Um den Jahreswechsel aber gab es dann doch erste Anzeichen, dass es vielleicht tatsächlich endlich losgeht.
Der Präsident wurde geschoren, bekam als einer der wenigen keine Pause und man mag es gar nicht glauben, aber gestern Nacht hat er die Reise Richtung England angetreten.
610kg - das mit Abstand schwerste Pferd im Stall ist der Ittlinger Nayef-Sohn Attimo und er passt auch gerade so in die Startmschine, springt aber sehr gut ab.
Aber auch wenn der Hengst einiges an Gewicht auf die Waage bringt, bewegt er sich erstaunlich leichtfüssig, war aber kein Pferd, das sich für einen Start als Zweijähriger angeboten hatte.
Attimo muss sich seinen Schliff über kontinuierliche Arbeit holen und wird wahrscheinlich auch bei seinem ersten Start keiner sein, der gleich so richtig loslegt, ist aber auf jeden Fall ein Pferd mit Talent. Wir wollen ihn nicht überfallen und so wird es wahrscheinlich Mai werden bis er das erste Mal Seide trägt.
Wenn man ihn jetzt so sieht, kann man sich nicht mehr vorstellen, was für ein schmächtiger und fast unscheinbarer Kerl Thomas Gehrigs Andolini war als er vor gut einem Jahr seine Box auf Ravensberg bezog.
Die ersten Monate waren für den Kallisto-Sohn auch nicht immer so einfach und er stand sich mit seiner ängstlichen Art oft selbst im Weg. Das ein oder andere Mal kamen so leise Zweifel auf, ob er denn überhaupt, zumindest ein paar, Gene seiner genialen Schwester Antara mitbekommen hat.
Um ihm nicht gleich den ganzen Schneid abzukaufen, bekam er die benötigte Zeit um Vertrauen zu fassen und sich in Ruhe zu entwickeln. Und dann im Spätsommer legte Andolini auch wirklich den Schalter um, packte körperlich mächtig auf und steigerte sich von Arbeit zu Arbeit.
Schon bald, dazu musste man kein großer Fachmann sein, konnte man sehen, dass sich da ein Pferd mit viel Potential präsentiert.