Nach längerer Abstinenz ist der ehemalige Sunderland-Besitzer Anton Dörner wieder zum Rennsport zurückgekehrt und hat sich auf Jährlingsauktion in Baden-Baden mit Neckara ein kleines Juwel gesichert.
Die ausgesprochen feminine Shirocco-Tochter ist ein Produkt von Narooma, die nach ihren Siegen im Ratibor-Rennen und im Preis der Winterköniging 2001 Champion-Stute ihres Jahrgangs wurde. Nach dieser famosen Saison - drei Starts, drei Siege - wechselte die im Besitz von Gestüt Park Wiedingen stehende Silver Hawk-Tochter in die Zucht und gleich mit ihrem ersten Partner Galileo gelang ihr mit Namibia ein Produkt, welches ebenfalls zweijährig bei drei Starts ungeschlagen blieb und mit einem Listen-Sieg auch gleich Blacktype erringen konnte.
Wenn es ein Pferd gibt, das man als „cool“ bezeichnen kann, dann ist das Turf Syndikat 2011's Miss Amber.
Nicht viele Pferde sind in diesem Alter schon so abgeklärt und souverän wie die Big Shuffle-Tochter aus der Multi Task.
Die Stute ruht in sich wie ein Buddha und ist durch nichts aus der Fassung zu bringen. Sattel drauf, Reiter drauf, in der Halle traben, auf der Bahn galoppieren - alles neu, alles kein Problem. Wie ein alter Hase erledigt die Stute seelenruhig ihre Aufgaben und gut ist es.
Miss Amber‘s Mutter Multi Task ist eine amerikanisch gezogene Stravinsky-Tochter aus der Concial, die von Zafonic stammt. Einen Start absolvierte Multi Task zweijährig für ihren Besitzer Kalid Abdullah in Frankreich bevor sie als Zuchtstute ihren Weg nach Deutschland fand.
Das Vermögen ihrer bisherigen Nachkommen, die alle von Big Shuffle stammen und auf den kürzeren Strecken unterwegs sind, ist eher durchschnittlich und wohin Miss Amber‘s Weg geht wissen wir noch nicht aber sie hat einen tollen Körper, einen klaren Kopf und bringt alle Voraussetzungen mit, es besser als ihre Geschwister zu machen.
Der von Stall Kaiserberg selbstgezogene Clodovil-Sohn Mauriac ist ein echter Hingucker und das weiß er auch, ist ihm doch ist dieses typische Was-kostet-die-Welt-Selbstbewusstsein junger, hübscher Flegel zu eigen. Seine Augen glitzern unternehmungslustig, sein Fell glänzt wie eine Speckschwarte, er fühlt sich pudelwohl in seiner Haut und wenn er schon wüsste, dass er mal Rennen laufen soll, könnte es für ihn wahrscheinlich lieber heute als morgen losgehen.
Seine Mutter Moonlight Dance, eine Pentire-Tochter aus der Isarländer Zucht, lief dreijährig nur einmal siegreich und musste danach ihre Karriere verletzungsbedingt beenden.
Ein sehr properes und strammes Kerlchen ist der selbstgezogene Paolini-Sohn Leo el Toro geworden. Als er von der Koppel in den Rennstall kam, hatte er definitiv ein paar Kilos zu viel auf den Rippen und so ganz hat er sich die auch noch nicht abgearbeitet.
Als er auf die Welt kam, standen natürlich einige Namen zur Debatte aber letztendlich konnte man mit „Leo, der Stier“ gar keinen besseren für ihn finden, ließ seine Körperhaltung auf der Koppel doch oft vermuten, er sähe irgendwo ein rotes Tuch.
Leo kam auf dem Fährhof zur Welt und dort war man froh, als er, nach erfolgreicher Bedeckung seiner Mutter La Belle Blue durch Sabiango, wieder die Heimreise antrat.
Kompakt und drahtig, die von Stall Nico gezogene American Post-Stute Francine ist schon jetzt ein sehr gut gewachsenes Modell. Ihre Mutter Frida war eine sehr talentierte Stute, deren Rennkarriere aufgrund einer Verletzung aber leider schon nach dem zweiten Start beendet war.
Francine, die in Frankreich geboren wurde, ist ihr Erstling und wirklich gut gelungen. Ihr Vater American Post ist dreimaliger Gr. I-Sieger und deckt derzeit im französischen Haras D'Etreham.
Anfang Dezember kam Francine aus Frankreich nach Ravensberg und brauchte nicht lange um sich einzugewöhnen. Einzig ihre Kollegen sind ihr noch ziemlich suspekt, mit denen will sie überhaupt nichts zu tun haben, die werden am liebsten nur aus entsprechend weiter Entfernung betrachtet.
Mittlerweile kann man Hannes Gutschows El Gran Senor-Tochter Emy Coasting schon als eine Perle in der Zucht bezeichnen. Nicht nur, dass sie mit Easy Way, Early Wings und Empire Storm sehr gute Pferde gebracht hat, auch ihr Erstling, die Dashing Blade-Tochter Earthly Paradise, hat sich mit Pferden wie Earlsalsa und Earl of Tinsdal bereits nachhaltig in der Zucht empfohlen.
Einige ihrer Nachkommen waren oder sind hier im Rennstall und nun hat auch ihr jüngstes Produkt, Empire Hurricane, den Weg nach Ravensberg gefunden.
Schon früh ist der Hengst in den Besitz von Manuela Sohl übergegangen, die bereits beste Erfahrungen mit seinem Halbruder Empire Storm gemacht hat. Empire Hurricane ist erst kurz im Rennstall und so kann man noch nicht viel sagen, außer dass der Hengst alles mitbringt um als ähnliches Talent wie auch seine Geschwister zu gelten.
Wenn man das Coolmore-Orakel befragt, müsste aus dieser Verbindung mindestens ein Gruppe III-Sieger hervorkommen und das kann man dann ja getrost als gelungen bezeichnen.