Gäbe es wirklich eine kleine Krone für die Winterkönigin - man könnte man sie Monami ohne Probleme aufsetzen, sie würde höchstens nach einem Spiegel suchen. Aber nicht, weil die Sholokhov-Tochter so eitel ist, es würde sie nur interessieren, was das denn jetzt genau für ein Ding da oben auf ihrem Kopf ist. Sehr neugierig ist sie und hellwach, ein Grund auch, dass sie schnell gelernt hat und die in Dresden erworbene Erfahrung so schnell und sicher umsetzen konnte.
Die von Gestüt Etzean gezogene und auch in deren Besitz stehende Stute ging als vermeintlich „zweite Wahl“ in dieses Rennen, was natürlich so eine Sache ist da auch eine Eddie Pedroza nur ein Pferd pro Rennen reiten kann. Er saß schon bei den vorherigen Starts der Fährhoferin Paraisa im Sattel und mit einer Listen-Platzierung war sie einfach die profiliertere Stute für dieses Rennen. Sie kam dann auch zu einem sehr guten dritten Platz, wobei auch mehr drin gewesen wäre aber in der entscheidenden Phase hing sie hinter einer Toten fest und der erforderliche Spurwechsel gestaltete sich dann etwas aufwendig. Der vor Ort weilende Racing Manager Simon Stokes gab seinem in Südafrika weilenden Chef Dr. Andreas Jacobs per Telefon eine Live-Reportage und man war mit der Gruppe-Platzierung von Paraisa nicht unzufrieden.
Am Samstag ein Agl. IV mit 20.000€, am Sonntag ein mit 30.000€ noch lukrativerer Agl. III - der Preis der Glücksspirale - PLATINHANDICAP. Der Name passt zum Rennen, bei 18 Startern die Richtigen zu treffen, hat schon auch was mit Glück zu tun.
Hier irgendwelche Prognosen über Chancen abzugeben, wäre wahrscheinlich ziemliches Blabla.
Fakt ist, von den beiden Startern Navajo Storm und Slowfoot, hat letzterer definitiv die besseren Chancen. Sein Bezwinger Arlington konnte die Form anschließend bestätigen und der Viertplatzierte Naaseh ebenfalls. Also, mal sehen, wie es ausgeht.
Ein echt zähes Luder ist Stall 5-Stars‘ Fly Osoria, welche sich dieses Jahr toll gesteigert hat und schon drei Siege auf ihrem Konto verbuchen kann. Auch wenn sie jetzt im Iffezheim - Preis des Gemeinde Derbys einen Sprung zu bewältigen hat, trauen ihr mit 53kg auf jeden Fall zu, wieder vorne mitzumischen. Allerdings sollte der Boden nicht grundlos weich sein, das hat sie nicht unbedingt so gern.
Der Preis der Winterkönigin - das begehrte Prestige-Rennen für jeden Züchter und Besitzer, ist das Ziel von Gestüt Etzeans Monami und Gestüt Fährhofs Paraisa.
Man mag es gar nicht so richtig wahrhaben aber das unweigerliche Ende der Grasbahn-Saison naht und mit dem zweitägigen Meeting in Baden-Baden steht eines der letzten Highlights an.
Wie schon zur Rennwoche im August macht jeweils das Das neue welle Auftaktrennen den Anfang und in diesem sucht Rennstall Darbovens Russian Song seine zweite Chance. Auch wenn man nicht gleich von einem Sieg ausging, war der vierte Platz beim Debüt dann schon etwas lau. Nach einem Rennen an der Spitze konnte er sich nicht mehr großartig wehren als von hinten die Räuber kamen und ihn überrannten. Das sollte ihm dieses Mal nicht mehr passieren aber das Maß aller Dinge wird Pastorius sein und wir denken, wer ihn schlägt, gewinnt das Rennen.
„Ick bin ein Berliner“ - diese Äußerung könnte auch ohne Weiteres von Russian Tango stammen, ist der Hengst bei drei Starts in Hoppegarten immer noch ungeschlagen nachdem er auch heute erfolgreich seinen Titel im 21. Westminster Preis der Deutschen Einheit verteidigen konnte.
Sein Besitzer Albert Darboven, der mit seiner Frau Edda natürlich persönlich anwesend war, führt das auf das in dieser Region herrschende kontinentale Klima zurück, welches den Tertullian-Sohn sehr beflügeln würde. Oder es war einfach nur die längere Pause, die uns im Vorfeld eigentlich eher Sorgen machte. Aber was auch immer es war, Russian Tango präsentierte sich heute wieder gewohnt souverän und Eduardo Pedroza servierte dem Hengst von der Spitze aus ein perfektes Rennen. Kaiserwetter und über 12.000 Besucher sorgten für eine sehr beschwingte Stimmung und der Beifall für Pferd und Reiter war ausgesprochen herzlich.
Bis zu seinem Verkauf nach Frankreich letztes Jahr, stand der knuffige Win for Sure ganz oben auf der stallinternen Beliebtheitsskala und sehr erfolgreich war er auch, bei 16 Starts kam er nicht ein einziges Mal ohne Geld nach Hause, lief sich hoch bis zur Gr. I-Platzierung. Also der Traum eines jeden Besitzers und im Hoppegartner Preis des Fördervereins Rosinenbomber werden wir sehen, ob sein kleiner Königstiger-Bruder Winafortune ihm da nacheifern kann. Win for Sure, kleiner und breiter gebaut, kam immer etwas wie ein Bulldozzer daher, Winafortune ist größer und rahmiger aber vom Kopf her sind die Beiden unverkennbar Geschwister.
Der im Besitz von Gestüt Fährhof und Klaus Allofs stehende Hengst macht seine Sache schon recht ordentlich, sieht aber leider oft weiße Mäuse und wenn er bei den Galopps vorne liegt, stellt er sich noch etwas an. Da wird sich Eddie am Montag als Babysitter bewähren müssen.
Wie nun jetzt fast an jedem Renntag, kommen auch dieses Wochenende wieder Frischlinge an den Start.
In Hannover ist das Dr. Christoph Berglars Mi Dica, eine in England gezogene Green Desert-Tochter. Die Stute war letztes Jahr schon unterwegs als überall das Schnee-Chaos ausbrach und ihre Anreise war dadurch nicht nur umständlich sondern auch beschwerlich. So brauchte sie auch ein Weilchen bis sie sich davon erholt hatte. Nachdem sich Mi Dica dann für ihre körperliche Entwicklung ebenfalls genügend Zeit nahm, präsentiert sie sich jetzt als ein schönes und kompaktes Modell. Ob sie allerdings gleich so einen Schnellstart wie der ein oder andere Kollege hinlegt, darauf wollen wir nicht wetten. Wenn sie aber in der Lage ist, die gezeigte Arbeitsleistung einigermaßen umzusetzen, ist auf jeden Fall eine Platzierung in der Lotto-Trophy drin.