Gleich im einleitenden Rennen der Düsseldorfer Veranstaltung, dem Syoss-Rennen, kommt ein weiterer hoffnungsvoller Zweijähriger an den Start. Der von Dr. Christoph Berglar gezogene und in seinem Besitz stehende Novellist, Charly genannt, trägt zum ersten Mal Seide und auf seine Vorstellung sind wir sehr gespannt. Die rechten Geschwister Navajo Queen und Navajo Storm konnten die Hoffnungen nicht so recht erfüllen aber bei Charly hat man schon das Gefühl, da ist mehr drin. Der Monsun-Sohn ist ein ausgesprochen umgängliches und freundliches Pferd, das schon früh seine Mitte fand und dem jegliche Unarten fremd sind. Will er dann wirklich mal aufmüpfig sein, gönnt er sich höchstens einen fremden Finger, den er aber nur kurz beißt und meist gleich wieder loslässt. Charly ist bestimmt nicht das einzige Pferd mit Talent in diesem kleinen Feld aber es wäre schon eine Enttäuschung, würden wir ihn nicht im Endkampf sehen.
Eine leichtere Aufgabe als zuletzt hat Stall D‘Angelos Nice Danon mit der Henkel-Meile gefunden. Allerdings wird der frische Gruppe III-Sieger Walero auch mit Höchstgewicht für alle Beteiligten eine harte Nuss werden.
Wie schon in der Stallparade erwähnt, hatten wir bei der Namensgebung für den Erstling aus der Beiramar so unsere Probleme aber ihr Züchter Dr. Christoph Berglar hatte dann mit Bella Befana - der schönen Hexe - den passenden Vorschlag. Schön ist sie zwar immer noch nicht aber als hübsch könnte man sie schon bezeichnen. Ihr Reiter in der täglichen Arbeit ist Jozef Bojko und anfangs hielt sich seine Begeisterung darüber in Grenzen aber mittlerweile hat sich so etwas ähnliches wie Zuneigung entwickelt. Mit einem eher etwas spröden Charakter gesegnet, heißt das natürlich nicht, dass Jozef der Stute jetzt jeden Tag Äpfel mitbringt aber er stellt sie täglich auf die Waage und schon der kleinste Gewichtsverlust löst bei ihm die Besorgnis aus, dass „sie sich in Luft auflösen könnte“....
Wie auch immer, jetzt wird es ernst für Bella Befana und da Stalljockey Eddie Pedroza an diesem Tag in Mülheim reitet, hat es sich ergeben, dass Jozef auch ihr Steuermann ist wenn sie in der Goldene Peitsche von Bad Doberan ihr Lebensdebüt gibt. Wie sich das Rennen letztendlich für sie entwickelt, wissen wir nicht aber an mangelndem Ehrgeiz wird es nicht scheitern. Bella Befana hat es nicht so gern, wenn jemand schneller ist als sie und so klein wie sie ist, kommt sie auch durch jede Lücke. Wir lassen uns überraschen.
Nach zwei guten Formen, blieb Liberta in Bad Harzburg schon etwas unter den Erwartungen. Die Voraussetzungen im Preis des Radisson Blu Hotel Rostock sind nicht viel anders als wie vor zwei Wochen aber wir hoffen, dass sie von einem besseren Rennverlauf profitieren kann.
Acht Starter sind für das diesjährige Ostsee-Meeting geplant und einige davon sind nicht uninteressant da sie noch am Anfang ihrer Karriere stehen und vielleicht abzusehen ist, in welche Richtung es geht.
Einer davon ist Stall D‘Angelos Hideki Danon. Mit seinem Hoppegartner Debüt war man nicht ganz so glücklich und hatte sich im Vorfeld etwas anders vorgestellt. Der sehr auffällige Oasis Dream-Sohn offenbarte noch ziemlich Unreife und wir sind uns nicht sicher, ob er sich nicht auch bei diesem Start im Preis der Stadt Bad Doberan vielleicht noch selbst etwas im Weg steht.
Wie fast jedes Wochenende, war auch dieses Mal wieder von allem etwas geboten.
Den Auftakt an diesem Sonntag machten die zwei Stuten im Münchener Listenrennen. Während Fabiola in etwa so lief, wie wir das im Vorfeld erwartet hatten, konnte Waldjagd einmal mehr ihre Arbeitsleistung nicht so richtig umsetzen und wurde zum vierten Mal in Folge Vierte. Die Stute läuft ja nie richtig schlecht aber am Ende fehlt halt immer der letzte Kick.
Russian Tango auf Gr. I-Parkett war schon eine Hausnummer und man könnte mit dem vierten Platz eigentlich zufrieden sein aber die gezeigte Art und Weise irritierte schon etwas. Der Tertullian-Sohn galoppiert zu Hause wie eine Maschine aber heute wirkte er eher wie ein Diesel, der nicht so richtig anspringen will und hing auch deutlich nach rechts.
Als Dreijähriger mit Höchstgewicht im Agl. II hatte es Mi Senor nicht ganz einfach und das Ergebnis war dann für den angereisten Besitzer Albert Darboven auch nicht so wahnsinnig erfreulich. Eingangs der Zielgeraden in recht komfortabler Position drückten den Azamour-Sohn die 60kg zum Schluß dann doch etwas und er musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben.