... scheint der von Hannes Gutschow gezogene Earl of Tinsdal zu sein, der gestern unter Jose Silverio verblüffend leicht das Bayerische Hausbau - TassiloHof- Rennen in München gewinnen konnte. Dass er mit viel Talent beschenkt wurde, hatte er zu Hause schon bewiesen aber wir waren uns nicht sicher, ob er das auch gleich bei seinem ersten Start so abrufen kann. Aber es hat alles gepasst und der Earl hat seine Aufgabe sehr professionell erledigt. Wenn alles optimal läuft, soll er am 01.11., ebenfalls in München, noch ein Engagement im BBAG Auktionsrennen wahrnehmen.
Eine solide Vorstellung lieferte im Partnerschaftsrennen der Gemeinden Iffezheim/Hoppegarten auch der zweite Youngster an diesem Tag. Dr. Christoph Berglars Navajo Storm endete unter Eduardo Pedroza auf dem dritten Platz und unterlag nur zwei Pferden, die zuvor schon gelaufen waren und dabei gute Formen zeigten. Enttäuschend lief Mi Benedict, der im Rennen nicht einen zwingenden Moment hatte. Wie sich heute gezeigt hat, fing er sich auf der Reise einen Infekt ein und ist entschuldigt. Er wird nun das Metier wechseln und seine Karriere bei Joszef Vana in der Tschechei fortsetzen.
In Hannover lief es ziemlich zäh und nur Stiftung Gestüt Fährhofs La Salvita bekam noch im Preis der Mercedes-Benz Niederlassung Hannover Geld ab.
Guter Besuch, tolles Wetter, herzliche Stimmung - ein schöner Rahmen für den aus Hamburg angereisten Albert Darboven als er seinen Sieger im 20. Westminster Preis der Deutschen Einheit, den selbstgezogenen Russian Tango, vom Geläuf holen konnte. Schon als der Tertullian-Sohn, von seinem Reiter und Betreuer Kevin Gately hervorragend herausgebracht, im Führring erschien, hatte man ein gutes Gefühl da der Hengst wirklich bestechend aussah und sehr ausgeglichen wirkte. Nach dem Ausfall von Low Key und Miss Europa gingen nur noch sechs Pferde auf die Reise und Eduardo Pedroza positionierte den Hengst unterwegs an die zweite Stelle hinter Illo und ließ sich bis kurz hinter die 400m-Marke von diesem führen um sich dann ziemlich souverän zu lösen. Das war für diese Saison der letzte Start, Russian Tango geht nun in die Winterpause und wird bestimmt nächstes Jahr noch viel Spaß machen.
Weitere Informationen zum heutigen Sonntag gibt es morgen.
Gestüt Fährhofs 5jähriger Win for Sure hat heute die Reise nach Saint-Cloud angetreten, wo er morgen Abend auf den Arqana Sales in den Ring kommt. Der Stravinsky-Sohn bestritt in seiner Karriere 15 Rennen, ging 7 Mal als Sieger über die Zielinie und nicht ein einziges Mal blieb er ohne Geld, insgesamt verdiente er €175.200.-.
Höhepunkt am kommenden Sonntag ist natürlich der 20. Westminster Preis der Deutschen Einheit in Berlin-Hoppegarten, in dem acht Protagonisten an den Start gehen und einer davon ist Stall Darbovens Russian Tango. Die letzte Form aus Baden-Baden liest sich im ersten Moment nicht so prickelnd aber der Hengst lief besser als die Platzierung aussagt. Die aktuell beste Form hat wohl der Godolphin-Hengst Cutlass Bay zur Hand, der zuletzt Zweiter in der Türkei in einem Gr. II-Rennen wurde. Der Boden wird im Moment in Hoppegarten mit weich angegeben und wird wahrscheinlich auch nicht recht viel mehr abtrocknen. Russian Tango lief bis auf seine ersten zwei Starts immer auf Boden gut aber wir denken nicht, dass weiche Bahn ein großes Problem für ihn ist. Nur lose sollte der Boden halt nicht sein. Ansonsten ist er in bester Verfassung und die Arbeit war so, dass man die Reise mit einem guten Gefühl antreten kann.
Rennstall Darboven hat aber mit Mi Benedict noch einen zweiten Starter und der läuft im Preis des Brandenburger Tor, einem Agl. I über die Meile. Sein letzter Sieg in Düsseldorf sah etwas zäh aus, was er eigentlich gar nicht war aber Jozef Bojko wurde die Peitsche aus der Hand geschlagen und Benedetto ließ sich dann schon etwas bitten bis er sich richtig aufraffte. Gegner wird das Leichtgewicht Little Man sein aber für uns der sympathische Wallach trotzdem wieder allererste Chancen.
Eddie kam bereits 1997 als Arbeitsreiter an den Stall und im Juni 1998 absolvierte er in Hannover seine ersten Ritte. Gleich der zweite Einsatz auf Stall Blankeneses Anwa war ein voller Erfolg. Und von da an ging es stetig bergauf. Selbst Rückschläge durch Verletzungspech konnten ihn nie aus der Bahn werfen, nach jeder Pause schloss er nahtlos wieder an seiner vorherigen Form an. 2007 wurde er zum ersten Mal Champion und konnte diesen Titel seitdem erfolgreich verteidigen. Momentan liegt er wieder mit 7 Punkten vorne und da er zu den fleißigsten seiner Zunft gehört, braucht er nur noch gesund bleiben und ihm ist vielleicht zum vierten Mal die Meisterschaft sicher.
Jozef Bojko gehört seit 2007 zur Mannschaft und sein erster Sieger, bzw. Siegerin war keine Geringere als Rennstall Darbovens Superstute Mi Emma, mit der er bei ihrem Lebensdebüt die Konkurrenz abcanterte.
Eddie und Jozef sind zwar zwei sehr unterschiedliche Typen, kommen aber die meiste Zeit gut miteinander aus. Jeder trägt auf seine Weise zu einem doch ziemlich angenehmen Stallklima bei und wir hoffen, das wird auch nächstes Jahr nicht anders.
Der Sieg im heutigen Preis von Europa ist der vorläufige Höhepunkt von Gestüt Ittlingens Lando-Sohn Scalo. Sein Steuermann Olivier Peslier hatte scheinbar in Frankreich schon einen guten Blick auf den Hengst, da er im Vorfeld sehr kundige und treffende Aussagen dazu machte und ihn dann auch mit sehr viel Vertrauen vom letzten Platz ritt. Als Zuschauer hatte man unterwegs das Gefühl, Scalo tut sich schwer tat aber seinem Jockey gab er das Gefühl, jederzeit beschleunigen zu können wenn er ihn dazu auffordert. Und als es dann in der Zielgeraden zur Sache ging, konnte sich jeder davon überzeugen, dass das kein leeres Versprechen war. Sieger sind einem in der Regel immer sympathisch, noch dazu wenn sie aus dem eigenen Stall kommen, was einem bei Scalo aber besonders einnimmt, sind seine selbst im Endkampf gespitzten Ohren, der wache und neugierige Blick und sein stets freundliches Wesen. Ob Scalo dieses Jahr nochmal an den Start oder gleich in die Winterpause geht, wird uns der Hengst zeigen. Das lassen wir im Moment noch alles offen.