Nachschau Baden-Baden 01. September 2013
Wie es sich anfühlt, wenn man als vermeintlich „Unschlagbarer“ in ein Rennen geht und dann, aus welchen Gründen auch immer, den Sieg knapp verpasst, wissen wir ja spätestens seit dem letztjährigen Derby und so war uns der übergroße Optimismus vor dem Longines - Grosser Preis von Baden eher etwas suspekt und wir wollten ihn nicht so ganz teilen. Aber Dr. Christoph Berglars Novellist machte alles richtig, auch wenn der Richterspruch ein anderer war als zuletzt in Ascot.
Dass ein Rennen mit nur fünf Startern eher über Taktik entschieden wird, war klar und so musste man als Jockey auch flexibel genug sein, darauf eingehen zu können. Eduardo Pedroza, auf dem bestimmt enormer Druck lastete, hatte daher vollkommen freie Hand, wie er den Rennverlauf für sich gestaltet.
Da nach dem Start keiner so richtig gehen wollte, übernahm Eddie kurzerhand die Führung, schlug einen guten Takt an und Charly ließ sich, mit gespitzten Ohren, bereitwillig darauf ein. Für Seismos, der am liebsten frei vorne weg galoppiert, wurde es dahinter aber zu langsam und so setzte sein Reiter Andrea Atzeni Ende gegenüber an um an Novellist vorbeizugehen. Dieser sprang natürlich sofort ins Gebiss als Seismos neben ihm auftauchte aber sobald der Wallach passiert hatte, beruhigte er sich auch gleich wieder.
Im Einlauf zog Charly dann erneut in Front aber es sah kurz so aus, als könnten ihm vielleicht Meandre und Seismos gefährlich auf den Pelz rücken aber letztendlich hatte Eduardo alles im Griff. Man hätte das Ganze wahrscheinlich auch imposanter gestalten können aber in Hinblick auf sein nächstes Ziel, sollte der Hengst kein hartes Rennen kriegen um auch in fünf Wochen noch Luft nach oben zu haben.
Seismos lief erneut ein tolles Rennen und bestätigte damit auch nachdrücklich seinen Münchner Sieg.
Neckara gehört zu den beneidenswerten Geschöpfen, die alles futtern können ohne dick zu werden aber auch wenn sie sehr schlank wirkt, fühlt sie sich ganz offensichtlich wohl in ihrer Haut und sah im Führring bestechend aus. Unterwegs hatte sie zweimal etwas Unruhe, kam aber in vielversprechender Haltung um den letzten Knick und Eddie versuchte alles, aber die beiden mussten sich dann doch noch von einer bestimmt nicht schlechten Gegnerin geschlagen geben.
Quaduna hatte ein blödes Rennen. Erst war es zu langsam und die Stute pullte sich wieder einen weg, dann wurden gleich drei Gänge übersprungen und sie konnte erstmal nicht mitgehen. Als sie endlich in die Puschen kam, war das Rennen vorbei.
Erster und letzter - bei Saint and Sinner scheint wirklich der Knoten geplatzt zu sein und wenn der Hengst so weiter macht, wird er vielleicht doch noch dem guten Ruf gerecht, der ihm mal vorausgeeilt ist. Wo er als nächstes eingesetzt werden wird, muss noch ausgetüfftelt werden.
Vollkommen neben der Spur lief Arjen. Er ist vor den Rennen zwar immer etwas hippelig aber gestern war er schon vor dem Satteln klatschnass und wollte sich gar nicht beruhigen lassen. Im Einlauf war er dann früh in Nöten, musste abreissen lassen und fiel dann noch fast auf die Nase nachdem er in die Zange genommen wurde. Dieses Laufen streichen wir.