Nachschau Deauville, München und Meran 15. August 2011
Rennsport ist kein Sport für Weicheier und man sollte über ein einigermaßen intaktes Nervenkostüm verfügen da man ansonsten innerhalb kürzester Zeit eben jenes verliert.
Am Sonntag noch die helle Freude über den Gr. I-Sieg von Earl of Tinsdal in Köln aber gleich am nächsten Tag blies der Wind wieder in die andere Richtung.
Dass Waldpark in Deauville vor einer schweren Aufgabe steht, war allen klar aber ohne etwas vollkommen verklärt zu sehen, war der Ravensberger einfach sensationell gut drauf und es schien nicht unmöglich, dass er die französische Stuten-Elite etwas ärgern kann.
Aber schon auf der Gegenseite fiel auf, dass er, Kopf schief, nicht besonders schön galoppierte und in den Schlussbogen rein, musste Eddie Pedroza lange bitten bis er endlich aufs richtige Bein wechselte. Als es dann zur Sache ging, ließ Waldpark vollkommen seine gewohnte Spritzigkeit vermissen, hatte nichts zuzusetzen und landete schließlich auf dem sechsten Platz. Man mag es gar nicht sagen aber als er zurückkam stellte sich heraus, dass vorne rechts das Eisen fehlte, was natürlich mehr als ärgerlich ist und auch die ein oder andere Frage aufwirft.
Die Überlegung, wo Waldpark ohne dieses Handicap gewesen wäre da er ja nicht so weit geschlagen war, ist müßig und bringt letztendlich auch nichts.
Lana Jolies Ausflug nach Meran war auch nicht von besonders viel Fortune begleitet. Hatte man dort noch bis Sonntag beste Bodenverhältnisse, fing es abends an wie aus Eimern zu schütten und hörte gar nicht mehr richtig auf. Jockey Umberto Rispoli meinte, dass er auf der Stute unterwegs ein gutes Gefühl hatte, aber auf der Zielgeraden hätte Lana Jolie viele Fehler gemacht und auf der aufgeweichten Bahn zu keiner richtigen Aktion gefunden.
Im Münchener Auktionsrennen wähnte man sich fast wie im Wilden Westen und die vielen Positionskämpfe sorgten für einige Turbulenzen. Um Ever Strong etwas aus der Gefahrenzone zu halten, mussten zwangsläufig weite Wege in Kauf genommen werden, was sich mit dem hohen Gewicht nicht besonders vorteilhaft auswirkte und mehr als ein fünfter Platz war nicht drin.
Fantastic News hatte alles für sich, war dann aber innerhalb kürzester Zeit auf dem Rückzug und kam mit einer Verletzung am Bein aus dem Rennen. Wo genau sie sich diese zugezogen hat, ist eigentlich nicht zu erkennen.
Bevor Startissima an den Start, hatte man eigentlich den Hals schon voll aber die Ittlingerin rettete dann doch noch die Ehre an diesem Tag und kam zu einem Erfolg, der zwar knapp ausfiel aber drin ist drin.