Nachschau Düsseldorf 27. März 2022
Wenn Jozef Bojko mal Geld ausgibt, dann höchstens für seinen Skoda, der nach 350.000km ein neues Getriebe braucht. Ihn mit neuen Klamotten oder einer hippen Uhr zu beschenken, würde keine große Begeisterung hervorrufen aber die zwei Siege, mit denen er sich gestern zu seinem 39. Geburtstag selbst beschenkt hat – die sind ganz nach seinem Geschmack.
So gängig wie sich Alessio im Vorfeld zeigte, so gängig war er dann auch unterwegs im Rennen. Vielleicht einen Tick früher als geplant, hatte der Hengst die Nase vorne und wirkte dabei so unerfahren, wie er halt einfach auch noch ist. Ein Selbstläufer war dieser Sieg nicht aber die Art und Weise, wie sich Alessio mit der Distanz dann doch noch freistrampeln konnte, sah schon sehr vielversprechend aus.
Er mag ein echter Piranha und frecher Sack sein aber er ist auch eine ziemlich coole Socke und wie Shadow Anpak da gestern bei seinem Jahresdebüt Berg rauf, Berg runter die 2.200 Meter Start/Ziel vorne weg stiefelte und mit jedem Galoppsprung seine Gegner weiter hinter sich ließ, sah schon sehr cool aus. Ein tolles Jahresdebüt und wir sind gespannt, wohin sein Weg führt.
Waren die Tage, an denen die Bahn plötzlich wieder vereist war, hinderlich, hat man genug gemacht, wie weit sind die Pferde im Vergleich zu den anderen – alles Fragen, die den ersten Renntag so aufregend machen und deren Antworten ein Gradmesser für die kommenden Wochen bedeutet. Aber fast genauso aufregend war die Frage, ist Quebueno gewillt seinen Platz in der Startmaschine zu beziehen oder eben nicht. Wie in der Vorschau geschrieben, hatte Simon Stokes im Herbst die Vorarbeit geleistet und ließ es sich nicht nehmen, den Hengst gestern dann auch selbst an der Maschine zu begleiten und es klappte wie am Schnürchen. Das Laufen selbst war dann zwar nicht so prickelnd aber da wird sich der Adlerflug-Sohn beim nächsten Mal hoffentlich schon anders präsentieren können.