Nachschau Hannover und Köln 19. Juni 2016
Der Trainer hat heute gleich angefangen mit dem Abwasch.
Nachdem sich Eduardo Pedroza und Jozef Bojko für Köln entschieden hatten, galt es für Hannover einen Reiter zu finden, der nicht nur gut reitet sondern auch im Rennen möglichst das tut, was ihm der Trainer vorher sagt. Verpflichtet wurde Michael Cadeddu und es war natürlich ein Glücksfall, dass dieser genau gestern zum absoluten Höhenflug ansetzte und mit jedem Sieg motivierter wirkte.
Signora Queen war da eine ziemlich einfache Angelegenheit. Auf viel besserer Bahn als zuletzt ließ sie die schwache Vorleistung schnell vergessen und kam ungefährdet zu ihrem zweiten Karriere-Sieg. Für sie soll es nun auf Listenebene weitergehen.
Wacaria war für den Trainer eigentlich die sicherste Siegerin am gestrigen Sonntag aber sie riß sich leider auf dem Weg nach Hannover eine Eisen vorne links ab und musste so kurzfristig neu beschlagen werden. Im Einlauf wechselte sie dann alle paar Meter die Beine da sie ganz offensichtlich Druck auf diesen Huf hatte und ihn entlasten wollte. Das hat natürlich viel Schwung gekostet aber mit dem zweiten Platz ist ihr auch kein Zacken aus der Krone gebrochen.
Persönlich in Augenschein nehmen wollten Barry und Kathleen Irwin ihre Neuerwerbung Arles und flogen kurzentschlossen von England, wo sie zuvor in Ascot einen Starter hatten, nach Hannover. So ganz kann man eine deutsche Bahn ja nicht mit Ascot vergleichen aber von Familie Baum sehr gastfreundlich betreut, gefiel es den beiden ausgesprochen gut und zum Ende der Veranstaltung meinte Barry Irwin:"Very nice track - lieber zwei Tage Hannover als einen Tag in Ascot." Arles gefiel ihm auch sehr gut und die Vorstellung sowieso. Anfang September soll sie in Saratoga an den Ablauf kommen und danach wird Graham Motion für ihre weitere Vorbereitung zuständig sein. Zuchtpläne gibt es für die Monsun-Tochter auch schon - wenn alles passt, wird Animal Kingdom ihr erster Partner sein. Aber noch ist sie ja da und vielleicht ergibt sich auch noch ein Start vor ihrer Abreise.
Lagoas ist ja, wie bereits bewiesen, ein sehr spritziger Typ aber auf der sehr weich gewordenen Bahn konnte er seinen Turbo nicht so richtig zünden und so sehr sich Jozef auch mühte, mehr als der zweite Platz war nicht drin.
Die Vorstellung von Cashman und Light of Air im Oppenheim-Union-Rennen war einfach nur grottig und tat schon beim Zuschauen weh. Cashman standen die Augen vorm Kopf als wäre er das erste Mal am Start, pullte derart, dass ihn Eddie Pedroza kaum bändigen konnte und hatte schnell sein ganzes Pulver verschossen. Light of Air hatte schon beim Satteln schlechte Laune und im Rennen war sein Reiter definitiv motivierter als er. Und das, obwohl der sich vorher noch in der Startmaschine einen rostigen Nagel, welcher aus der Verkleidung rausstand, in den Fuß rammte.
Auch wenn man von so einem Ergebnis Magenschmerzen kriegt - das ist der Sport.