22. Mai 2024 - 21:07
Es war fast alles dabei an diesem Wochenende, nur ein Sieg fehlte. In der Vergangenheit gingen wir bei einer Nachschau oft etwas mehr auf das ein oder andere Detail ein aber in Zeiten, in denen Pferdesport-Gegner schon eine regelrechte Hetzjagd auf alles machen, was ihrer vorgefertigten Meinung nach nicht tiergerecht ist, sparen wir uns das zukünftig. Natürlich könnten wir auch darauf pfeifen aber die anschließenden Schikanen sind es nicht wert und so wird jeder Vorgabe nachgekommen. So unsinnig und praxisfremd sie auch sein mag.
Nachdem keiner der Protagonisten auf der langen Reise von 3200m das Zepter in die Hand nehmen wollte, übernahm Eddie Pedroza auf Crystal Estrella diese Rolle. Obwohl ständig den späteren Sieger an den Flanken und so ziemlich unter Druck, sah es für die Stute bis zur 300m-Marke gut aus aber dann stand sie und es reichte nur noch für das letzte Platzgeld. Beim nächsten Start wird sie auch wieder auf kürzerer Distanz aufgeboten.
Schon vor dem Rennen hörte man allerorts über beeindruckende Arbeitsleistungen von Egina und ein Richterspruch „hochüberlegen 8 Längen“ bestätigte diese. Duras ist gegen so eine Gegnerin mit dem zweiten Platz kein Zacken aus der Krone gefallen.
Zwei Wochen schönstes Wetter in Rom und wir freuten uns, Bukhara endlich mal wieder auf passendem Boden zu sehen. Aber da hat entweder einer vergessen den Hahn abzudrehen oder jemand mit guten Karten brauchte weiche Bahn denn das Geläuf präsentierte sich so als hätte es die letzten drei Tage geregnet. Einige Jockeis berichteten, dass es auf der Gegenseite Stellen gab, die regelrecht tief waren. Und Bukhara lief dann, wie er immer auf für ihn zu weicher Bahn läuft.
Die Veranstaltung in Hannover ging erstmal mit einem ziemlichen Schrecken los als sich Wladimir Panov gleich nach dem Start von seiner Stute trennte und diese sich ganz offensichtlich sehr zu Eddie Pedroza hingezogen fühlte. Das führte aber leider auch dazu, dass sich Pik Dame im entscheidenden Moment regelrecht auf ihn lehnte, ihn an die Rails drückte und Eddie nichts anderes über blieb als Savoya abrupt aufzunehmen. Da war der Schwung natürlich weg und es reichte leider nur noch für einen dritten Platz.
Nicht nur die Distanz war weiter und Scheuklappen angelegt, auch die Taktik mit Wonderful Art war eine andere. Diese Mal sollte alles etwas offensiver sein und Eddie machte sich das Rennen mit der Stute selbst. Circa 200m vor dem Zielpfosten war abzusehen, dass es eng wird und mit Tough Tom fand Wonderful dann auch noch einen Bezwinger aber was uns sehr gut gefallen hat, die Stute zeigte das erste Mal Kampfgeist und wollte sich eigentlich nicht geschlagen geben. Vielleicht hat sie nun doch noch den Schalter umgelegt.
Irgendwann kennt man sich natürlich und als der Trainer sah, dass Wladi mit Koffi Esprit auf der Gegenseite plötzlich Gas gibt und Eddie mit Donna Dorothea im Fahrwasser nachsetzt, dachte er sich, da hat Eddie bestimmt von hinten Anweisung gegeben. Und auf Nachfrage war es dann auch genau so gewesen. Aber während Koffi das Ganze zu ihrem Vorteil nutzen konnte und nur einer bereits gelaufenen Kollegin den Vortritt lassen musste, blieb Donna insgesamt sehr blass und wirkte überhaupt noch nicht bei der Sache.
Mima lief mit Höchstgewicht ein braves Rennen und da sie in Mannheim ja gar nicht richtig zum Einsatz kam, hat sie diesen Start auch noch gebraucht.
Fast waren die von Jozef Bojko mitgegebenen Gurte einen Tick zu kurz für Nacello und als er im Führring auftauchte, wusste man, dieser Bauch ist definitiv noch zu rund um schnell zu sein. So war es dann auch und wie der Trecker insgesamt lief, wird der sympathische Kerl wohl auch noch das nächste Rennen brauchen.
Während Nacello zu gemütlich ist um sich wegen irgendwas aufzuregen, haben sich Ghorgan und Levanto die permanente Beschallung in den uns zugewiesenen Gastboxen ganz offensichtlich zu Herzen genommen aber dieser Punkt wurde bereits mit entsprechender Stelle besprochen.
In der Vorschau schrieben wir, dass wir hoffen, Ghorgan verkauft sich besser als man ihm zutraut und das hat er auf jeden Fall. Als drittletztes Pferd kam der Study of Man-Sohn in den Einlauf, Meter für Meter machte er Boden gut und kam dabei immer besser in Tritt. Kurz hielt man schon die Luft an aber Devil's Point und Penalty hatten dann einfach noch mehr Schwung. Gerade mal Kampf/Hals/Hals geschlagen im ersten Klassiker der Saison kann sich aber sehen lassen und wir sind gespannt auf Ghorgan's weiteren Weg.
Levanto schwitzte zwar nicht schon im Führring so wie Ghorgan aber er war irgendwie von der Rolle, blieb beim Öffnen der Boxentüren einfach stehen und verlor so viel Boden, dass dies nicht mehr gut zu machen war.