3. Oktober 2020 - 23:30
Für uns den Auftakt machten die Zweijährigen und etwas mehr hatte man sich schon erhofft von dieser Prüfung. Larry Lobster ließ leider keine Steigerung zu seinem Debüt erkennen, wurde nach dem Rennen verkauft und wird seine Zelte wohl in Köln aufschlagen. Nizami, der sich zu Hause schon ziemlich professionell zeigt, wusste unter veränderten Bedingungen aber plötzlich nicht mehr so genau, was er schon gelernt hat und wirkte im Rennen sehr unbedarft. Auch später in seiner Box machte er den Eindruck als hätte er noch viele Fragen.
Es muss nicht immer Champagner sein – über Snäggi's Sieg im Agl. III haben wir uns gefreut als wäre es ein Rennen der höheren Kategorie gewesen. Einfach weil sich der Schimmel so schön gesteigert hat, er ein so liebenswerter Charakter ist und natürlich freuen wir uns für den Dottore, der es nicht immer leicht hat mit seinen ganzen Pferden, die ihm oft viel Geduld abverlangen. Snag It ist zwar jetzt gut in Schwung aber da er gute Bahn bevorzugt, muss man sehen wie man ihn noch einsetzen kann, sollten wir einen nassen Herbst kriegen.
Mit Höchstgewicht gegen die Älteren im Agl. II anzutreten ist schon eine Herausforderung aber Praetorius meisterte die Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit. Der Hengst wirkt unterwegs immer etwas schlafmützig und ist auch keiner, der im Einlauf von 0 auf 100 schaltet aber mit viel Beharrlichkeit rackert er sich dann doch nach vorne. Natürlich hätten wir auch gerne gewonnen aber das war heute gerade mal sein fünfter Lebensstart und der talentierte Schimmel hat noch alles vor sich
Als Eddie Pedroza und Laccario vergangenen Sonntag die Abschlussarbeit für den geplanten Start in New York absolvierten, war das auch ein sehr emotionaler Moment denn zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass Laccario nicht mehr nach Ravensberg zurückkehren und es für Beide das „letzte Mal“ sein wird. Fast genau drei Jahre war Laccario am Stall und er war in dieser Zeit stets ein Pferd, das mit seiner lebensfrohen und vergnügten Art immer Spaß gemacht hat, egal ob es gut lief oder mal Tiefen gab. Der schönste Moment mit ihm war natürlich der Sieg im Deutschen Derby letztes Jahr mit all den herzlichen Reaktionen teils wildfremder Menschen, die sich sehr für den Hengst und Eddie freuten. Sein heutiger Start im Joe Hirsch Turf Classic war sein letzter Start für den Stall, ab morgen wird er von Graham Motion betreut und seine Karriere in Amerika fortsetzen. Der gebürtige Brite ist ein Kollege, den der Trainer sehr schätzt und der bei der Umsetzung des heutigen Starts, dem ersten eines Europäers in USA in diesem Jahr, auch eine sehr große Hilfe war. Laccario's zweiter Platz war ein guter Einstand und sein junger Reiter Dylan Davis zeigte sich sehr angetan. Er meinte, der Ittlinger wäre unterwegs etwas faul gewesen aber im Einlauf hätte er umgehend angepackt und ihm ein sehr gutes Gefühl gegeben. Für die immer interessante und auch schöne Zeit mit tollen Siegen sagen wir „Danke, Laccario“ und wünschen ihm nur das Beste für seinen weiteren Weg!