Für richtig Stimmung, zumindest auf der heimischen Couch, sorgte das gestrige Ergebnis in Chantilly.
Bei Laquiella hatten wir schon die Hoffnung, dass sie mit passendem Rennverlauf Geld abkriegen kann aber unsere Erwartungen bezüglich Leo el Toro sind ja eher immer etwas abwartend weil wir nie wissen, was in seinem Kopf vorgeht.
Im Führring gab er dann erstmal eine Kostprobe seines Temperaments, eine Hecke hatte es ihm besonders angetan, und Christophe Soumillon meinte dann gleich zu dessen Reiter Maxime Guyon, vielleicht sollte man Leo kaufen, er hätte offensichtlich Talente als Hindernispferd. Aber vor der Maschine war der Hengst dann plötzlich so derartig ruhig, dass wir schon die Befürchtung hegten, er wäre eventuell eingeschlafen aber das war scheinbar nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Leo kann im Rennen ja schon sehr eifrig werden aber Maxime Guyon hatte ihn gut im Griff und während sich Laquiella den Weg innen frei machte und schon wie die Siegerin aussah, griff Leo aussen an und raufte sich mit sehr viel Biss noch an seiner Stallgefährtin vorbei.
Das sah richtig gut aus und nach dieser Vorstellung dachten wir, der Transporter würde leer nach Hause fahren aber während Laquiella an einen französischen Trainer verkauft wurde, steht Leo nun wieder in seiner heimischen Box und freut sich.
Als Simba in den Rennstall kam, machte er den Eindruck als hätte er nur wenig von seiner Mutter Sarabia mitbekommen, welche eine sehr hektische Urschel sein konnte. Sogar nach drei Jahren Rennbahn-Abstinenz, als sie nur den Auktionsring betreten sollte, fing sie schon wieder heftig an zu schwitzen und diese Eigenart hat sie leider auch an ihren Sohn Simba weitergegeben, wie man am Sonntag in Krefeld sehen konnte - der Hengst war zwar nicht hektisch, lief aber förmlich aus. Unterwegs war alles passend für ihn aber in der entscheidenden Phase agierte er dann doch etwas schwerfällig und hatte so seine Probleme mit dem klebrigen Untergrund. Des Trainers Hoffnungen haben sich mit dem vierten Platz natürlich nicht so richtig erfüllt aber da ist er ganz entspannt und nimmt sie einfach mit ins nächste Jahr...
Das erste Mal auf so weiter Strecke unterwegs und das bei schwerer Bahn - unter diesen Umständen schlug sich die Wittekindshoferin Swordhalf als Zweite sehr wacker bei ihrem Start in Mailand. Wenn sie das Rennen gut wegsteckt und sich anbietet, wird sie vielleicht doch noch das vorab geplante Engagement in Frankfurt wahrnehmen.
Zwei Stallgefährten gehen morgen im Prix du Bois de la Tuilerie, einem Verkaufsrennen über 2100m, in Chantilly an den Start. Für Stall Floridas Laquiella lief es in den letzten beiden Rennen nicht so ganz rund und wir hoffen nun, dass sie dieses Mal besser durchs Loch kommt. Laquiella bevorzugt gute Bahn, welche es zu dieser Zeit des Jahres ja eher weniger gibt aber auf der Allwetterbahn müsste die Stute zurecht kommen.
Mit dem Ritt auf Leo el Toro in Straßburg waren wir wenig glücklich und er lief besser als wie es auf dem Papier aussieht. Monsieur Alexi, Meister-Agent vieler guter Jockeis in Frankreich, ist der Meinung, dass der Hengst dieses Mal gewinnen könnte - sein Wort in Gottes, bzw. Leo‘s Ohr.