Vorschau Hannover und Saint-Cloud 25. Oktober 2015
Zwischen Ostwestfalen und New York liegen ja schon ein paar Kilometer aber nichtsdestotrotz ist Familie O'Connor immer sehr nah dran an ihren Pferden und wenn Quenby im Preis der Gestüte an den Start geht, werden sie das live im Internet verfolgen auch wenn sie dafür zu einer relativ unchristlichen Zeit aufstehen müssen. Die Stute soll sich diese Saison noch auf Listenebene versuchen aber dazu braucht sie definitiv noch etwas Routine und so sind wir sehr froh, dass Hausherr Gregor Baum das Rennen trotz der geringen Teilnehmerzahl nicht wie sonst üblich ausfallen ließ .
Wiesenlerche, ein durch und durch Ravensberger Gewächs in russischen Besitz - Rashit Shaykhutdinov erstand die Adlerflug-Tochter letztes Jahr auf der BBAG Auktion und schon damals war die Adlerflug-Tochter so attraktiv wie heute. Die Madame konnte allerdings ziemlich zickig werden wenn nicht alles nach ihrem Kopf ging aber in den letzten Monaten wurde sie um einiges umgänglicher. Jetzt ist es an der Zeit, dass sie schon mal was für's nächste Jahr lernt und so beginnt morgen im Sea The Moon - Rennen für Wiesenlerche der Ernst des Lebens. Man kann davon ausgehen, dass sie sich ordentlich präsentiert, wird aber keine sein, die gleich voll durchstartet.
Jaber Abdullahs Nargis Queen hat ihr Debüt ja bereits hinter sich und diese Erfahrung hat ihr äußerst gut getan. Die kleine Stute ist viel selbstbewußter und pfiffiger geworden, was ihr - ebenso wie die weitere Distanz - im Preis des Gestüt Idee entgegenkommen wird aber ein Nimrod im Rennen macht es natürlich keinem Mitbewerber einfach.
Stall Turffighters Calantha oder Peter Berglars Robben Island - die Entscheidung, welche der beiden Stuten er im Großer Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung Gestüt Röttgen reiten soll, war für Eduardo Pedroza nicht einfach. Die Wahl fiel auf Calantha, die wirklich toll drauf ist und auch entsprechend gearbeitet hat. Robben Island musste ihren Start in Baden-Baden wegen einer Erkältung auslassen aber davon hat sich die kleine drahtige Katze schnell wieder erholt. Anfang Dezember wird sie bei Tattersalls durch den Ring gehen und wir hoffen natürlich, dass Jozef Bojko noch für ein positives Update im Katalog sorgen kann.
Karl Jörg, Denker und Lenker auf Gestüt Wittekindshof, meinte, North Mum hat mit ihrem Listensieg das für sie gesetzte Ziel ja schon erreicht und alles was nun noch kommt, wäre ein Bonus. Wie z.B. eine Platzierung auf Gruppe-Ebene im Großer Preis des Gestüt Fährhof. Die Stute, obwohl schon etwas pelzig, ist immer noch mit viel Elan bei der Sache und an Engagement hat es bei ihr noch nie gemangelt - also, warum nicht?
Ebenfalls noch gut in Tritt ist Stall Blankenese's Ciocco Wonder und nachdem sie zuletzt nicht weit geschlagen war, sollte sie im Preis der Gestüte Ittlingen erneut eine Endkampf-Kandidatin sein.
Obwohl schon Ende vierjährig, ist Simba immer noch ein richtiges Sensibelchen und nimmt einem schnell etwas krumm. Nach einer kleinen Pause hat er nun die Möglichkeit im Großer Preis der Besitzervereinigung für Vollblutzucht und Rennen seine schwache Vorstellung von Baden-Baden zu korrigieren.
Gestüt Etzeans Star System ist ein ziemlicher Schlawiner. Jeden, den er sieht, bettelt er schon Weitem an, dass er ihn doch mal streicheln sollte und wenn man sich dann seiner erbarmt, geht es zack zack und der Jacke fehlt ein Stück Stoff. Er ist aber nicht böse dabei, er weiss wahrscheinlich nur nicht, dass wir keine Jacken mit Löchern mögen. Im Prix des Boucles de la Seine geht der Hengst schön gefördet an den Start und gefällt daheim ausgesprochen gut. Bei siebzehn Pferden im Rennen ist es natürlich nicht ganz einfach seine eigene Taktik umzusetzen aber wir hoffen, Maxime Guyon hat im entscheidenden Moment ein glückliches Händchen.
Manch einer kann vielleicht den Hype um passende oder unpassende Bodenverhältnisse nicht so ganz nachvollziehen aber die Anatomie einiger Pferde schreit eben nach dem einen oder anderen Boden. Bei Alex My Boy sind es die krummen Beine - wir nennen ihn dann und wann auch Charlie Chaplin - und mit diesen fühlt er sich auf weicher Bahn einfach wohler. Die sollte er am Sonntag im Prix Royal-Oak aber vorfinden. Das Rennen ist, wie es in einer Gruppe I-Prüfung auch sein sollte, richtig gut besetzt und wird ein echter Härtetest. Der Trainer ist zwar durchaus überzeugt, dass Alex auch in dieser Gesellschaft mit berechtigten Chancen unterwegs ist aber gestern morgen kam er bei seinem Anblick etwas ins Grübeln - der Hengst sieht nach zweimonatiger Pause vielleicht einen Tick zu speckig aus. Wird Olivier Peslier nicht ganz unbekannt vorkommen und wir hoffen, Pferd und Reiter machen das Beste daraus.