2., 3. und 4. Rennen – ziemlich ätzend weil organisatorisch aufwendig und für die Besitzer teuer da man für diese drei Starter jetzt auch drei Leute auf die Reise schicken muss. Weitere Reisen mit Übernachtung sind so schon kostspielig genug geworden da es günstige Hotels, wie noch vor Corona, gar nicht mehr gibt. Kann man nur hoffen, dass die Pferde gut laufen.
Bei Salve's Secret im Fleischerei-Schölzel-Cup ist der Trainer für seine Verhältnisse mal richtig verwegen und sagt, er fährt nach Dresden um mit ihr zu gewinnen. Jozef, gib Gas.
Sommersby fällt auf dieser Reise eine besondere Rolle zu, er muss für zwei aufgeregte Hühner – Salve's Secret und Quiara können schnell recht „agil“ werden – den Buddha machen und für Ruhe in der Gruppe sorgen. Der Wallach kennt dieses Jahr nur gute Leistungen und wird auch im Preis der paint & work Werbung wieder mit besten Chancen unterwegs sein.
So richtig alt sind die Herren rund um die Sächsische Galopp-Union zwar noch nicht, aber die Verbindung zum Rennstall Wöhler ist schon ziemlich alt und wurde nun mit dem Einzug von Quiara vor etwas über drei Wochen wiederbelebt. Viel kann man über die hübsche Stute noch nicht sagen, außer dass sie eher zu den wachen Mädchen gehört. Im Rennen der Mecklenburgischen Versicherungsgruppe Andreas Schönborn & Michael Ziegenbalg gibt die Lucky Lion-Tochter ihr Handicap-Debüt und da muss man erstmal schauen, wie sie das händelt.
Die weiteste Reise an diesem Wochenende hat Ghorgan für die Interessen von Darius Racing zu bewältigen. Dort wird der immer so unkomplizierte Hengst im Prix Daphnis, einem Gr. III über 1600m an den Ablauf kommen. Sein Hamburger Sieg sah schon sehr imponierend aus und auch wenn das jetzt natürlich ein großer Sprung ist, haben wir Mumm auf Ghorgi.
Nicht nur in Dresden hat Stall Chronos mit Sommersby einen Starter, auch in Düsseldorf sind sie mit Savoya im Pattex-Rennen - HKJC World Pool Handicap vertreten. Savoya konnte in Hamburg nicht ganz an die gute Leistung von Baden anknüpfen aber der tiefe Boden war halt einfach gruselig. Was uns trotzdem gut gefallen hat, die Stute zeigte auch bei widrigen Umständen Kampfgeist und genau der, wird sie auch morgen wieder ihr Bestes geben lassen.
Aufgrund mangelnder Alternativen geht man mit Nina's Lob im Fritz Henkel-Preis auf 1.600m zurück und hofft, die Stute kommt auch mit der etwas kürzeren Distanz zurecht. Nina ist ja eine echte Maschine und für ihren Reiter Miladin Stanarevic ist das bestimmt nicht ganz so lustig aber für den, der ihre kraftvolle und energiegeladene Aktion vom Boden aus mitverfolgen kann, ist es immer wieder beeindruckend. Die Stute macht einen unverändert tollen Eindruck und ein erneut gutes Ergebnis wäre ihr sehr zu gönnen.
Es gibt unzählige Bücher und Filme, in denen uns, in der Regel sehr attraktive Frauen mit ganz unterschiedlichen Charakteren, lebhaft an ihrem Alltag teilhaben lassen. Stereotyp ist u.a. meist eine sich das Leben selbst schwer machende Psycho-Liesel dabei, eine ist immer die Selbstbewusste, unabhängig und nicht ganz so nahbar und es gibt immer die stets Gute, ausgleichend und vollkommen mit sich im Reinen. Würde es ein Drehbuch für den 166. Henkel-Preis der Diana geben, hätten wir mit Stall Just Reese Route 66 Night of Laki's, Gestüt Karlshofs Spanish Eyes und Stall Route 66 / Partner 3.0 Hope and Believe auch schon gleich die passende Besetzung parat. Die drei Ladies eint eigentlich nur, dass sie allesamt optisch sehr attraktiv sind. Allerdings auf so unterschiedliche Weise, wie sie sich auch in ihrem Wesen unterscheiden.
Im Buch oder Film wäre Laki die Psycho-Liesel aber mit ihrem ständigen Reiter Maciej Kasprzyk hat sie einen ganz tollen Therapeuten gefunden und dass sie so verträglich im Umgang wurde, ist seinem Engagement zu verdanken. Dass sie sich mittlerweile auch verladen lässt und ihre Startbox bezieht, hat Kevin Gately viel Zeit und Geduld gekostet aber er hat es hingekriegt. Für die immer so selbstsichere und dynamische Spanish Eyes war bis zu ihrem Urlaub Vanessa Novotna zuständig und die Beiden haben sich blind verstanden. Ein etwas lustiges Pärchen ist die stets selig in sich ruhende Hope and Believe und ihre Reiterin Jennifer Knorrenschild, die man im Gegensatz dazu ganz schnell auf die Palme bringen kann. In diesem Fall müsste auf jeden Fall Hopie das Therapeuten-Honorar kriegen.
Was die Vorbereitung betrifft, kann man sehr zufrieden sein. Die Damen haben sich weiterentwickelt, sehr gut gearbeitet und fühlen sich ganz offensichtlich wohl in ihrer Haut. Nicht ganz so optimal ist natürlich, dass keine der Stuten Erfahrung mit dem Düsseldorfer Kurs hat, der bekanntlich etwas tricky ist und auf dem auch die Nummer der Startbox große Auswirkungen hat. Spanish Eyes ist mit der 9 noch ganz gut bedient, aber Night of Laki's und Hope and Believe – beide Besitzergemeinschaften rund um Stall Route 66 – treffen sich auf den äußeren Boxen 13 und 14. Was für ein kurioser Zufall bei der Verlosung.
Wie stehen also die Chancen? Night of Laki's hatte in Hamburg nicht das beste Rennen und war unter Wert geschlagen. Spanish Eyes blieb am Start mehr oder weniger erstmal stehen und brachte sich damit gleich um alle Möglichkeiten. Hope and Believe lief zuletzt mangels einer anderen Alternative auf zu kurzer Distanz und schlug sich trotzdem wacker. Zwei starke Ausländerinnen und Gegnerinnen wie Erle, lassen diese Prüfung zu einer echten Herausforderung werden und mehr als wie auf jedem anderen Kurs, wird auch der Rennverlauf großen Einfluss auf den Ausgang des Rennens haben. Wie immer, alles sehr spannend!
Stall Chevalex' Moonlight Touch lief zuletzt wie ein zahnloser Tiger. Nach seinem Sommerurlaub hat er im Somat-Rennen hoffentlich wieder mehr Biss.
Was gleich nach seinem Start in Hamburg schon befürchtet wurde, hat sich nach eingehender Untersuchung leider bestätigt – Wiesenschlau's Rennkarriere ist beendet.
Ein Schaden am Gleichbeinband wäre mit genügend Zeit und Ruhe eigentlich kein Weltuntergang aber in Anbetracht der Tatsache, dass der Wallach schon sechs Jahre alt ist, haben Frau Müller und die dazugehörigen Friends beschlossen, Wiesenschlau in den Vorruhestand zu schicken.
Es heißt ja immer, Vorfreude wäre die schönste Freude und dem können wir nur zustimmen denn davon gab es reichlich. Auch wenn uns die Aufregung mit allen üblichen Begleiterscheinungen vor jedem Start so mitgenommen hat, dass mitunter schon die Frage aufkam, warum tun wir uns das eigentlich an? Aber da war eben auch diese Freude, sich auszumalen was Wiesenschlau alles auf die Beine stellen könnte, wohin wir mit ihm reisen, dieser Spaß wenn sein Reiter Rastislav Juracek nach der zigsten Nachfrage genervt knurrte, ja, dem Esel geht genauso gut wie gestern, vorgestern und vorvorgestern, wenn Eddie nach einer schnelleren Arbeit mit dem Daumen nach oben von der Bahn kam, wenn der Wallach schon wieherte wenn er nur Monika's Stimme am Hof hörte weil er wusste, jetzt gibt es wieder frisches Gras oder die schönen Bio-Karotten und Ghorgan und Northern Olympian gleich kräftig mitschrien weil auch jedes Mal etwas für sie dabei abfiel. Stets freundlich, heiter im Gemüt, manchmal etwas trottelig und grobmotorisch, oft mit Schalk im Nacken und ein echter Kumpeltyp. Ein Pferd, das gute Laune macht und einen einfach mitnimmt.
Wiesenschlau hat bereits sein neues Quartier bezogen und geht man an seiner rosa, jetzt verwaisten, Box vorbei, tut das schon weh. Nicht nur weil der Wallach einen stets begrüßte und mit lautem Wiehern Aufmerksamkeit einforderte, seit er als kleines Fohlen nach Ravensberg kam, war er hier und gehörte einfach dazu.
Obwohl beruflich stark eingespannt, kann sich Monika nicht vorstellen, dass sie den Kerl wieder hergibt. Wenn überhaupt, müsste das jemand sein, den sie bestens kennt, der schöne Wiesen hat, Kinder, Ziegen und Hühner. Aber jetzt genießt er erstmal Zeit auf der Koppel und das Dress von Müller and Friends hängt wieder im Schrank. Die Sache mit Wiesentau hat sich ungeplant ergeben und war eine Herzensangelegenheit aber wer weiß, vielleicht kreuzt wieder mal ein Wiesenschlau unseren Weg und dann fängt die ganze Aufregung von vorne an.
Morgen angesagte 30Grad und Ferienbeginn – um erst gar keinen Stress aufkommen zu lassen, werden die Münchner bereits heute Nacht Richtung Süden aufbrechen und für die mitreisenden Betreuer Pia Küppers, Jennifer Knorrenschild und Pavel Kaluza gilt es, sich im Transporter den besten Platz zum Schlafen zu sichern.
Albert Darboven wird nicht allzu oft Kaffee trinken, der aus fremder Rösterei kommt und so könnte der Ehrenpreis im Dallmayr Home Barista Rennen von ganz besonderem Interesse für ihn sein – würde sich Koffi Esprit in dieser Prüfung denn dann auch durchsetzen. Richtig zufriedenstellend war ihr Laufen in Hamburg nicht, da hatte sie davor in der Arbeit einfach mehr gezeigt. Jetzt ist die Distanz etwas kürzer und vielleicht kommt ihr das entgegen.
Im Konrad Werner Wille-Memorial sehen wir Waldfrieda am Start. Die Brümmerhoferin war ja eine ziemlich hektische Nudel und hat es sich damit oft nicht leicht gemacht aber mittlerweile kann man sie direkt als entspannt bezeichnen. In den letzten Rennen wirkte es aber leider so als würde sie sich am liebsten wegdrücken und wie an der Schnur gezogen, sieht anders aus. Der Grund, warum man es am Sonntag mit Scheuklappen probiert. Gearbeitet hat sie so, dass es für eine bessere Vorstellung reichen würde.
Der Grosser Dallmayr-Preis - Bayerisches Zuchtrennen ausgetragen seit 1866 ist gleich das Ziel zweier Protagonisten. Dem Karlshofer Straight zog der Hamburger Boden fast im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe aus. In diesem Fall zwar nur einen aber der kleine Mann hatte schon ein paar Tage daran zu knabbern. Das ist natürlich alles wieder gut und nun gilt es, diese Vorstellung zu korrigieren. Westminster Moon werden dieses Mal Seitenblender angelegt da der Hengst – egal, wie rum es geht – ein scheinbar großes Bedürfnis hat, sich bei seinen Kollegen anlehnen zu wollen und dem steuern wir nun etwas entgegen. Ansonsten gefällt Moon ausnehmend gut und wir sind gespannt, wie er sich schlägt.
Hans-Georg Fabians Switsch, ein ganz sympathischer und erdiger Typ, kommt aus einer längeren Pause und muss sich in der Dallmayr Prodomo-Trophy erstmal wieder vorstellen.
Einen weiteren Starter gibt es noch in Harzburg – Stall Mandarins Almenkönig im Preis der Firma Elektro Bartels GmbH, Goslar. Wir würden ja gerne schreiben, Sonntag darf gejodelt werden aber wir denken eher, dass der Hengst den Start noch für die Routine braucht. Aber wer weiß, vielleicht überrascht er uns ja auch.
Der Harz ruft, das wurde auch auf Ravensberg gehört und so werden sich morgen drei Protagonisten auf den Weg dorthin machen.
Im Großer Preis der Braunschweigischen Landessparkasse wird UNIA Racings Lamington seine Box beziehen. Dem Wallach wurde es in Hamburg, wie vorher schon befürchtet, zu weit und diese Form streichen wir. Die morgigen 1.850m sind eigentlich perfekt und da der Fuchs einen unverändert guten Eindruck macht, sollte er auch wieder vorne mitmischen.
Stall Chevalex' Flashy Arrow wird im Preis der Wach- und Schließgesellschaft Harz mbH und des Ristorante Bella Roma, Bad Harzburg das erste Mal mit Scheuklappen aufgeboten. Obwohl schon vierjährig, wirkt der kleine Flashy an manchen Tagen doch immer noch wie ein frisch geschlüpftes Küken und so glauben wir auch nicht, dass er die letzten Male so lief wie er lief weil er keine richtige Lust mehr hat. Ihm ist vielleicht einfach nur etwas die nötige Fokussierung abhanden gekommen und diese Maßnahme kann eventuell für mehr Konzentration sorgen.
An den letzten Dreier kann sich der Trainer nicht erinnern weil es vielleicht einfach schon zu lange her ist aber wie auch immer, der am Donnerstag war besonders schön weil damit auch viel Geduld belohnt wurde. Mit Olympia und Roaa musste man immer wieder einen Gang zurückschalten weil sie zeigten, dass die Zeit noch nicht reif ist und ihr Besitzer Jaber Abdullah nahm das, wie er es immer tut, sehr gelassen hin. Dass seine Geduld mit zwei Siegen belohnt wurde, freut umso mehr.
Vor Sommersby war die Frage, liegt es an Eddie oder kann es Jozef auch. Er konnte und Sommersby wollte den Mädels auch in nichts nachstehen und setzte nach seinem Krefelder Sieg gleich nochmal einen drauf. Der Wallach kommt immer besser ins Rollen und auch das freut uns sehr da nicht nur er ein wirklich netter Kerl ist sondern auch seine Besitzer, die Lony/Mosers, stets alles dafür tun, damit es ihren Pferden gut geht.
Von Leipzig ging es für den Trainer weiter nach Magdeburg, wo es zwar nicht ganz so erfolgreich lief aber man konnte trotzdem zufrieden sein. Salve's Secret traf bei ihrem Debüt mit Poyraz Approach auf eine sehr erfahrene und auch hoch überlegene Gegnerin. So gesehen, war der zweite Platz auch das bestmögliche Ergebnis.
Almenkönig war zwar schon mal am Start gewesen aber daran konnte er sich ganz offensichtlich ob der langen Pause nicht mehr erinnern und lief so grün als wäre es sein erstes Mal.
Duras werden wir leider erst nächstes Jahr wieder sehen, da sich die Stute eine Knochenabsplitterung zuzog, welche in den nächsten Tagen operativ entfernt werden muss.
Jede Woche wieder muss Quebueno einmal in die Startmaschine. Da bezieht er dann ganz entspannt, ohne Hilfen seiner Reiterin Jennifer Knorrenschild, die Box und anschließend läuft er einfach aus Gewohnheit Kevin Gately, der seit Beginn an mit ihm arbeitet, hinterher. Am Renntag ist das allerdings immer ein anderer Schnack aber nicht weil er da plötzlich die Panik kriegen würde. Er hat einfach Spaß daran wenn er den Adrenalinspiegel steigen lassen kann. Das Aufflackern von Motivation in Hannover war in Mülheim leider schon wieder erloschen.