Nach Beendigung seiner Jockey-Karriere machte sich Adolf Wöhler 1972 in Bremen als Trainer selbstständig und bewies über viele Jahre mit schönen und auch großen Erfolgen, dass er zu den Besten seines Faches gehört. Leider verstarb er viel zu früh und Sohn Andreas, damals noch sehr jung, wagte den Sprung ins kalte Wasser, übernahm den Stall und 2010 war es für ihn die 25. Saison als Trainer. Schon allein deshalb war dieses Jahr ein besonderes für alle Beteiligten.
Und wie in jedem dieser 25 Jahre überlegt man am Ende einer Saison, was alles so gewesen ist, was toll war, was einen überrascht hat, was schief gelaufen ist und was man hätte besser machen können.
2010 war mit 301 Starts, 77 Siegen, 136 Platzierungen, einer Gewinnsumme von €1.463.804 und einem Durchschnitt von 26,10% schon ein Jahr, mit dem man zufrieden sein kann.
Es gab viele tolle Momente wie z.B. der Sieg von Querari in Rom, den Großen Preis von Europa mit Scalo und Rolling Home in St. Moritz, um nur einige zu nennen. Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten und so gibt es auch Dinge, an die man nur ungern denkt. Unglückliche oder vergeigte Rennen, unerklärliche und enttäuschende Leistungen, unverständliche Disqualifikationen usw. Aber diese Sachen sollte man möglichst schnell abhaken und es gibt genug Hoffnungen im Stall, die auch 2011 zu einem guten Jahr machen können.
Für „Horizont“ gibt es viele Synonyme, z.B. Dimension, Intelligenz, Qualität, Weisheit und noch einige andere mehr. Was der Züchter Manfred Ostermann bei der Namensgebung seines Jährlings von Shirocco aus der Hollywood Love genau im Sinn hatte, entzieht sich unserer Kenntnis aber „Qualität“ wäre schon mal eine gute Wahl.
Der Shirocco-Sohn weiß sich zu bewegen, hat einen tollen Charakter und im Gegensatz zu seinen von Paolini stammenden Brüdern Hollywood Kiss und Hiscano, ist Horizont’s Vorliebe für nacktes Fleisch, Jackenkrägen, etc. nicht ganz so stark ausgeprägt.
Über die Qualität von Shirocco als Vererber kann man noch nicht viel sagen da seine ersten Produkte diese Saison gerade mal auf die Bahn gekommen sind aber als Rennpferd war er bestimmt einer der Besten in den letzten Jahren. Der Monsun-Sohn aus der Amerikanerin So Sedulous brachte es in seiner bewegten Rennkarriere auf die stolze Gewinnsumme von etwas über €1,9Mio. und einer Timeform von 129. Noch unter der Regie von Andreas Schütz gewann er 2004 mit Richterspruch „leicht, 4 Längen“ das Deutsche Derby und etwas später im Jahr mit dem Gran Premio del Jockey Club e Coppa D’Oro ein weiteres Gr. I-Rennen.
Wir wünschen allen Lesern an dieser Stelle ein friedliches Weihnachtsfest!
Ihr Rennstall Wöhler
Antara – Gruppe III-Siegerin, Gruppe I-platziert und ein GAG von 98kg – das sind große Fußstapfen, in die ihr Halbbruder Andolini treten soll.
Der Kallisto-Sohn ist seit einigen Wochen auf Ravensberg und präsentiert sich im Moment noch etwas leicht. An Selbstvertrauen hat er schon gewonnen und macht gut mit, lässt sich aber doch immer wieder schnell verunsichern. Mit zunehmender Routine wird sich das aber auch legen.
Sein auf Gestüt Röttgen stationierter Vater Kallisto, zwischendurch auch in Ungarn tätig, hat insgesamt eine eher moderate Anzahl von Stuten gedeckt aber die Qualität der Nachkommen ist gut.
Um den etwas ereignislosen Winter zu überbrücken, stellen wir Ihnen in loser Reihenfolge die Neuzugänge, sowie Pferde, die zweijährig noch nicht gelaufen sind, vor.
Die kleinste von allen macht den Anfang. Als sie kam, noch ohne Namen, wurde am selbigen rührig gebastelt und da sie ob ihrer Größe sehr süß und in der neuen, ungewohnten Umgebung sehr schüchtern war, sollte es natürlich etwas sein, das dem auch entspricht aber was richtig Gutes kam dabei nicht herum. Bei einem gemeinsamen Abendessen schlug dann der findige Züchter den Namen Bella Befana, die schöne Hexe, vor. Ein sehr vorausschauender Vorschlag – schön muss sie noch werden aber eine Hexe ist sie mittlerweile allemal.