Ohne allzu große Erwartungen sah man dem Darley Oettingen-Rennen entgegen und umso mehr freut natürlich der dritte Platz von Empire Storm, der ohne die kurze Störung im Einlauf vielleicht Felician noch ernsthaft hätte auf den Zahn fühlen können. Der Hengst ist eine wirklich treue Seele und hat auch als Sechsjähriger noch nichts von seinem Siegeswillen eingebüßt.
Die Fährhoferin Path Wind ist optisch wenig feminin und benimmt sich manchmal wie ein Kerl, Girlie-Gehabe ist ihr ziemlich fremd.
Die Anabaa-Tochter läuft dieses Jahr nur gute Rennen. Beim ersten Jahresstart wurde sie auf Listen-Ebene Dritte hinter Nymphea, der späteren Gr. I-Siegerin von Berlin, in Hannover musste sie sich nur Laviva und Lalandia beugen, drehte in Hamburg den Spieß aber um und konnte sich mit viel Kampfgeist im Hanshin-Cup gegen die beiden Kolleginnen behaupten.
Als Vierte schlug sich Lilydale für‘s erste Mal ganz wacker aber es hat sich auch wieder gezeigt, dass Training und Rennen halt doch zwei paar Stiefel sind. Wir sind allerdings nicht unzufrieden mit dem Laufen und die Stute wird viel gelernt haben.
Weniger zufriedenstellend fanden wir Indikova‘s Abschneiden im Zukunfts-Rennen, wobei der Stute nichts vorzuwerfen ist aber der Rennverlauf war ohne eigenes Verschulden schon sehr unglücklich. Als einziges Mädchen im Feld hatte Indikova eh schon keinen leichten Stand und mit der äußersten Startbox war klar, dass Eduardo Pedroza sehr geschickt agieren musste um der Stute im Rennen eine einigermaßen passable Position zu sichern. Das gelang ihm dann auch ganz gut aber im Schlussbogen war der stark pullende Smoke on the Water nicht mehr zu halten, sorgte am äußeren Flügel, da wo Indikova lag, für Unruhe und versprengte danach das Feld mehr oder weniger über die gesamte Breite der Bahn. Die Stute reagierte dabei im ersten Moment etwas irritiert, packte dann aber nochmal an, doch der Zug war längst abgefahren. Für uns war sie als Sechste unter Wert geschlagen.
Auch wenn wir schon meist sehr zuversichtlich sind, was die Chancen der Pferde angeht, muss man morgen realistisch sein - das Darley Oettingen-Rennen wird eine recht kniffelige Angelegenheit.
Nachdem der letzte Einsatz gezeigt hat, dass Gestüt Ittlingens Empire Storm auch mit geänderter Taktik nicht über weitere Wege kommt, kehrt er nun zu einer Distanz zurück, die ihm auf jeden Fall mehr liegt. Erst einmal in seiner Karriere war der Hengst auf Gruppe II-Ebene unterwegs, konnte aber hinter guten Pferde noch nicht recht auf sich aufmerksam machen. Seine beste Form dieses Jahr zeigte er im Grosser Preis der Wirtschaft, als er Zweiter zu Neatico wurde.
Es ist das starke Geschlecht, das morgen für gute Stimmung sorgen muss.
Den Anfang macht Stall 5-Stars‘ Lilydale und googelt man ihren Namen, stößt man auf Werbung für gebratene Truthahnbrüste mit dem schönen Slogan:“It‘s not just chicken, it‘s Lilydale!“. Ähnlichkeit mit einem Federvieh hat Lily allerdings nicht, ganz im Gegenteil, sie ist ein echt schickes Mädchen, das sich in den letzten Wochen enorm entwickelt und auch entsprechend angeboten hat. Im Tattersalls Winterkönigin Trial trägt sie nun das erste Mal Seide und wenn sie die gezeigte Arbeitsleistung auch schon beim ersten Mal umsetzen kann, wird sie gut laufen.
Indikova, die die Farben von Anton Dörner und Stall Kings Brothers trägt, war zwar nur Vierte bei ihrem Frankreich-Auftritt aber das Rennen war gut besetzt und was gefiel - die Stute gab sich nicht geschlagen. Das Kronimus-Rennen wäre die Alternative für sie gewesen aber der Trainer will es nun mit ihr im Zukunfts-Rennen probieren.
Anläufe dieses Rennen zu gewinnen hat er ja bereits einige unternommen und mit Easy Way und Nice Danon hat es ja auch schon geklappt aber beide Pferde verloren anschließend den Sieg am grünen Tisch. Irgendwie scheint er mit dieser Prüfung etwas auf Kriegsfuß zu stehen. Zu hoffen, dass es dieses Mal mit Indikova klappt, wäre schon etwas verwegen aber die Stute kann gutes Geld abkriegen.
Ausgesprochen grün präsentierte sich gestern bei seinem Debüt Springbok Flyer. Der Hengst sah im Führring klasse aus und benahm sich für seine Verhältnisse schon direkt professionell aber im Rennen war davon nicht mehr viel zu sehen. Wir hätten ihn natürlich gern etwas weiter vorne gesehen aber er sollte von diesem Start sehr profitiert haben und das nächste Mal wird das schon anders ausschauen.